Kölner TierheimFassungslosigkeit über ausgesetzte Entenküken – „hübsch verpackt“

Zwei Entenküken stehen auf einem abgegrenzten Bereich im Tierheim.

Neuzugänge im Tierheim Köln-Dellbrück: Diese beiden Entenküken wurden in einer Plastiktüte ausgesetzt.

Gequält, verwahrlost, weggeworfen: Das Dellbrücker Tierheim hat nahezu täglich mit harten Tierschicksalen zu tun. Jetzt schockt der Fall von zwei Küken. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Das Team des Tierheims Köln-Dellbrück hat schon viel Tierleid gesehen. Doch noch immer gibt es Fälle, die auch die Tierschützerinnen und -schützer fassungslos machen.

„Was geht in Köpfen von Menschen vor, die Tiere aussetzen – und das auch noch in einer Plastiktüte?“, fragt Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling.

Tierheim Köln-Dellbrück: Hund soll zugeklebte Tüte aufgespürt haben

Sie hat am Freitag (20. Oktober 2023) auf Facebook über das Schicksal zweier Entenküken berichtet. Diese seien von Spaziergängern gefunden worden – hübsch verpackt in einer Tüte, fügt Sylvia Hemmerling bitter-ironisch hinzu.

Entdeckt wurden die Tiere nach Angaben der Zeugen am Donnerstag beim Gassigehen in Köln-Brück. Sie gaben gegenüber Tierheim-Mitarbeitenden an, dass ihr Hund die Tüte, die oben mit Klebeband zugeklebt gewesen sei, aufgespürt hätte. Als er daran schnüffelte, hätten sie die Tüte geöffnet. 

Neben Küken auch 19 kranke Katzen aus schlechter Haltung

Die Küken seien zahm und in einem guten Zustand, erklärt Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling gegenüber EXPRESS.de: „Sie haben keine Angst vor Menschen.“ Die Tiere würden nun medizinisch durchgecheckt.

Es werde immer schlimmer, so die Tierschützerin: „In den letzten drei Tagen haben wir alleine 19 Katzen aus Sicherstellungen bekommen.“ Einmal gleich zwölf Tiere aus schlechter Haltung auf einen Schwung. Alle Katzen seien krank und abgemagert gewesen. 

Tierheim Köln-Dellbrück: Tierrettung bringt ausgesetzte Kaninchen

Weitere Neuzugänge im Dellbrücker Tierheim: Neun Kaninchen, die auf einem verwilderten Grundstück nahe der Bushaltestelle Alter Deutzer Postweg ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen worden sind.

Eine Tierschützerin von der Gruppe „Taubenelend Köln“ war im Bus unterwegs, als sie sah, wie ein Mann das Grundstück mit mehreren Transportboxen betrat, sich wegduckte und die Boxen öffnete. Sie schaltete sofort die Tierrettung Köln-Porz ein. 

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„Als wir zirka 30 Minuten später an der Stelle waren, sahen wir das ganze Elend: total verdreckte Transportboxen und herumirrende Kaninchen“, berichten die Porzer auf ihrer Facebookseite. „Zwergkaninchen sind auf Dauer nicht überlebensfähig in der Natur, daher hat man ihren Tod in Kauf genommen ...“ Am Ende habe man neun Tiere in dem unwegsamen Gelände sichern und zum Glück ins Tierheim Köln-Dellbrück bringen können.

Inzwischen, so die Tierretterinnen und Tierretter aus Porz, sei ihnen Film-/Fotomaterial zugespielt worden, auf dem das Ablegen der Boxen gut zu erkennen sei. Dies werde den zuständigen Behörden übergeben.