Ihre Geschichte klingt wie ein Märchen und macht Gänsehaut: Ceyda Cipa (18) aus Köln, Enkelin türkischer Einwanderer, wäre vor vier Jahren fast an Krebs gestorben. Heute ist sie eine akademische Überfliegerin und hat ein Stipendium für eine der besten Universitäten der Welt in der Tasche.
„Zweimal wäre ich fast gestorben“Kölner Wunder-Abiturientin (18) besiegt Krebs und startet an Elite-Uni durch

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Die Kölner Abiturientin Ceyda Cipa hat zahlreiche Stipendien erhalten. Nun auch eine für die Uni Yale.
Es ist ein Satz, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt: „Zweimal wäre ich fast gestorben“, sagt Ceyda Cipa (18). Doch die junge Kölnerin hat überlebt – und wie! Ihre Geschichte ist ein modernes Märchen über Kampfgeist, Willensstärke und den unbändigen Glauben an sich selbst.
Ceydas Großeltern kamen als sogenannte Gastarbeiter nach Köln, ihr Opa schuftete bei Ford. Ihre Eltern hatten nicht das Geld, um zu studieren. Sie selbst ist ein Arbeiterkind mit türkischen Wurzeln, das auf seinem Weg immer wieder gegen soziale Schranken und Vorurteile ankämpfen musste. So berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Der härteste Kampf ihres Lebens begann mit 14 Jahren: Schock-Diagnose Lymphknoten-Krebs, in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. Eineinhalb Jahre lang Chemo, Krankenhausaufenthalte, Todesangst. Doch ans Aufgeben dachte Ceyda keine Sekunde. Sie lernte sogar vom Krankenbett aus für die Schule.
Auch im Schulalltag musste sie Hürden überwinden. Sie erlebte unterschwelligen Rassismus und Benachteiligung. Ein Lehrer fragte sie, ob sie zu Hause Kopftuch tragen müsse. Eine Lehrerin staunte über ihr „sehr gutes Deutsch“. Ceyda dazu: „Schon in der Grundschule in Nippes, wo es viele migrantische Kinder gab, hatte ich das Gefühl, dass einige Lehrer und Lehrerinnen weniger von uns erwarten.“
Doch Ceyda ließ sich nicht beirren. Sie war Klassensprecherin, Schülersprecherin, engagierte sich ehrenamtlich in einem Flüchtlingswohnheim und erreichte nebenbei Bestnoten. Ihr Ziel ist glasklar: „Mich bestmöglich zu bilden, um mich später in der Politik für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit einzusetzen.“
Ihr Fleiß zahlte sich aus: Zuerst ein Vollstipendium für das renommierte United World College (UWC) in Freiburg, wo sie ihr internationales Abitur mit der Traumnote 1,0 ablegte. Und jetzt der absolute Hammer: Im Herbst geht es mit einem weiteren Vollstipendium an die US-Elite-Universität Yale!
Am UWC traf sie auf Jugendliche aus 90 Ländern. „Da waren Kinder von Präsidenten, Wirtschaftschefs und Ministern dabei – eine wilde Mischung zusammen mit den Stipendiaten aus aller Welt“, erzählt sie. Auf der anderen Seite lernte sie Mitschülerinnen und Mitschüler kennen, die von wirklicher Armut betroffen waren und ihr Taschengeld nach Hause schickten.
Ceyda will mit ihrer Geschichte anderen Mut machen. Sie schrieb an die Redaktion, um zu zeigen, „was möglich ist, wenn junge Menschen unabhängig von Herkunft und sozialem Hintergrund gefördert und ernst genommen werden“.
Bevor das Abenteuer USA im August beginnt, genießt die Power-Frau jetzt aber erst mal die Zeit in ihrer Heimatstadt Köln. „Nach zwei Jahren mit sehr viel Arbeit genieße ich es, in Köln Freunde zu treffen und nichts zu tun“. (red)