„So schnell wie möglich“Keine Hoffnung mehr für Kölner Strandbad – Abriss in Planung

Das Strandbad in Köln-Porz-Langel steht endgültig vor dem Abriss. Dieser soll laut der Politik sogar so schnell wie möglich erfolgen.

von Niklas Brühl (nb)

Die Posse um das Strandbad, ehemals Strandbads Marie, in Köln-Porz-Langel findet demnächst wohl ihr (trauriges) Ende. Seit über einem Jahr berichtet EXPRESS.de immer wieder von der ehemaligen Gaststätte, die seit 2018 leer steht und im Naturschutzgebiet rund um den Langeler Lido vor sich hin zerfällt.

Im Frühjahr 2022 gab es Hoffnung, als sich zwei Investoren für das Gebäude interessierten. Sie sprangen aufgrund der enormen Sanierungsbedürftigkeit des Strandbads jedoch wieder ab. Ernsthafte Interessentinnen oder Interessenten gibt es nun schon seit Monaten nicht mehr – der Abriss des Gebäudes ist unumstößlich.

Strandbad in Köln-Langel: Abriss soll so schnell wie möglich erfolgen

Dieter Redlin, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung in Porz, spricht die für viele Menschen auf der Schäl Sick traurige Nachricht aus: „Der Abriss ist so gut wie beschlossene Sache. Am besten sollte er so schnell wie möglich erfolgen. Die Pacht ist schon seit einer geraumen Zeit abgelaufen und der Pächter muss das Grundstück in seinem Ursprungszustand wieder übergeben.“

So schnell wie möglich – verständlich, denn das Gelände rund um das Strandbad und das Gebäude selbst gleichen schon seit vielen Jahren einer Ruine. Der Müll stapelt sich auch weiterhin, rund ein Jahr nach dem ersten EXPRESS.de-Bericht über den Zustand vor Ort, in der Natur. Es riecht in und um die ehemalige Gaststätte nach Fäkalien.

Eine Zeit lang hatten sich Menschen auf dem Gelände eingenistet, rissen alle Kupferkabel aus den Wänden, zerstörten die Türen und die Fenster und nahmen bei ihrem Abgang dann alles mit, was nicht niet- und nagelfest war.

Strandbad in Köln: Seriöse Interessentinnen und Interessenten winken ab

Ein großer Grund dafür, warum sich kein Investor des Neuaufbaus annimmt: „Jede seriöse Interessentin und jeder seriöse Interessent schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie oder er den Zustand des Gebäudes sieht. Das ist wirtschaftlich, vor allem in der momentanen Situation, einfach nicht machbar“, so Redlin.

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Immer wieder hätten sich in den vergangenen Wochen und Monaten Menschen bei der Bezirksvertretung gemeldet – „davon war aber niemand ernsthaft geeignet. Es waren eher Wunschgedanken. Wenn uns jemand erzählt, dass er den Kneipenbetrieb bei einer Auslastung von 72 Gästen alleine bewältigen möchte, wissen Sie denke ich, was ich meine“, sagt Dieter Redlin. Es sei wirklich schade, dass es nun so weit gekommen ist, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende.

Lange Zeit war das Strandbad, unmittelbar am Rhein und in direkter Nähe zu Lülsdorf im Rhein-Sieg-Kreis und Köln-Zündorf gelegen, ein beliebtes Ausflugsziel im Grünen gewesen. Doch leider ist das schon lange vorbei – denn heutzutage ist das Gebäude nur noch ein alleingelassener, unheimlicher Schandfleck. Bald ist wohl Schluss.