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Einst beliebtes Ausflugsziel„So noch nicht erlebt“ – Kölner Gewässer komplett ausgetrocknet

Blick auf den ausgetrockneten Scheuermühlenteich in Köln-Wahnheide.

Vom Scheuermühlenteich in Köln-Wahnheide ist am 18. Oktober 2022 nur noch eine kleine Pfütze geblieben. Das Gewässer ist über die vergangenen Monate ausgetrocknet.

Der Scheuermühlenteich war für viele Menschen auf der Schäl Sick ein beliebtes Ausflugsziel. Jetzigen Besucherinnen und Besuchern bietet sich jedoch nur noch ein trauriger Anblick.

von Niklas Brühl  (nb)

Ein Anblick, der nachdenklich und traurig zugleich macht. Bei einem Spaziergang um den Scheuermühlenteich in Köln-Wahnheide fällt auf: Den Teich gibt es nicht mehr. EXPRESS.de berichtete bereits im Sommer 2022 über das ausgetrocknete Gewässer auf der Schäl Schick, damals bestand jedoch noch die Hoffnung, dass sich der Teich im Laufe des Herbstes wieder erholt und er wieder vollläuft.

Danach sieht es jedoch überhaupt nicht aus. Dort, wo in den Wintern viele Menschen Schlittschuh fuhren und in den Sommern Jung und Alt einen idyllischen Zufluchtsort fand, ist heutzutage nur noch eine Pfütze geblieben.

Gewässer in Köln ausgetrocknet: „Wir können nichts machen“

Der Teich hat auch in den vergangenen Jahren in den heißen Monaten immer wieder Wasser verloren, lief dann in den Herbst- und Wintermonaten jedoch wieder voll. Ob sich das Gewässer noch einmal erholt, scheint momentan ausgeschlossen.

Der Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind hat das Gebiet in den 90er-Jahren gepachtet, kümmerte sich in den vergangenen Jahrzehnten leidenschaftlich um den Scheuermühlenteich und den Wald drumherum.

Gerhard Möller, Vorstandsvorsitzender des Bürgervereins, sagt zu EXPRESS.de: „In diesem Ausmaß habe ich das Austrocknen des Scheuermühlenteichs noch nicht erlebt. Aber wir können nichts machen. Das Wasser läuft normalerweise aus der Wahner Heide in den Teich – die Heide ist allerdings auch trocken.“

Herz aus Steinen am ehemaligen Ufer des Scheuermühlenteichs.

Jemand hat am Scheuermühlenteich ein Herz aus Steinen gelegt. Dort, wo vor einigen Monaten noch das Ufer des Gewässers war.

Um das Gewässer künstlich, also mit Millionen Litern Wasser, wieder zum Leben zu erwecken, fehle es schlicht an finanziellen Mitteln. „Das kann und möchte ja niemand bezahlen“, sagt Gerhard Möller.

Scheuermühlenteich ausgetrocknet: Fische als Sondermüll entsorgt

Da, wo vor wenigen Monaten noch Fische und Enten im Wasser schwammen und lebten, ist nun schon ein stetig wachsender Grünstreifen entstanden. Die Insel im Teich, die zuvor nur durch das Wasser erreichbar war, ist jetzt fußläufig betretbar.

Der ausgetrocknete Scheuermühlenteich ist ein trauriger Anblick.

Gerhard Möller vom Bürgerverein im ausgetrockneten Scheuermühlenteich im Sommer 2022.

Die Fische des Teiches waren mit PFT, giftigen Tensiden, verseucht – sie wurden allesamt als Sondermüll entsorgt. Die Tiere in den benachbarten, nicht zugänglichen oberen Teich zu verfrachten, kam laut Gerhard Möller nicht infrage: „Dort herrscht eine ganz andere Flora und Fauna als im unteren Scheuermühlenteich, der von den Menschen besucht werden kann. Hätte man die Fische in den anderen Teich gebracht, hätte es dort einen viel zu großen Fischbestand gegeben und die Tiere hätten sich gegenseitig umgebracht.“

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Dazu kommt auch noch ein politisches Problem: Der obere Teil gehöre bereits zum Rhein-Sieg-Kreis und nicht mehr zum Kreis Köln, sodass die Verfrachtung der verseuchten Fische zu einem großen bürokratischen Aufwand geworden wäre.

Und so müssen Gerhard Möller und die vielen Menschen, die das Ausflugsziel Scheuermühlenteich über viele Jahre schätzen lernten, weiter dabei zusehen, wie der letzte Rest des Wassers langsam versickert. „Wir sind da leider machtlos und werden das Gebiet der Natur überlassen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn der Teich sich nochmal erholt, aber momentan kann ich da keine positive Prognose abgeben“, sagt Gerhard Möller.