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Riesenfreude bei BandKölner Rocker auf Liste für Grammy-Awards

Vier Mitglieder der Rockband Plainride stehen zusammen.

Die Band „Plainride“ freut sich über die Grammy-Ehren: Irgendwie dabei sein ist alles. Von links: Phil Max, Bob Vogston, Sänger Max „Rebel“ Holtz und Florian Schlenker Plainride

Ihre Musik kann einen an Led Zeppelin und an Nirwana erinnern – die Musiker der Kölner Band „Plainride“ orientieren sich tatsächlich an amerikanischem Rock oder Grunge. Jetzt sorgt die Rockgruppe mit einem Coup für Wirbel.

Die Nachricht rockt! Aber: Wie geht das? Die prestigeträchtigste Musiktrophäe der Welt, der Grammy-Award, wird verliehen und eine Kölner Rockband, die selbst in Köln nur wenige kennen, steht zur Vorabstimmung.

Dies ist die Geschichte der Musiker von „Plainride“. Und echt jetzt: Die Gruppe taucht offiziell auf der Vornominierungsliste der Grammy-Awards auf, die Ende Januar 2026 in Los Angeles verliehen werden.

Die Band „Plainride“ – das sind Sänger und Gitarrist Max „Rebel“ Holtz, Florian Schlenker (Schlagzeug), Bob Vogston (Gitarre) und Phil Max (Bass) – sind mit ihrem aktuellen Song „Witchy Woman“ als Kandidat in der Kategorie „Best Rock Performance“ aufgeführt.

Abgesehen davon, dass das Stück mit den schweren Gitarren und Gastsängerin Lidya Balaban ordentlich Rumms hat - wie kommen die Vier zu der Ehre? Der Schlüssel zum Coup, das ist die Band selbst – genauer Gitarrist Bob Vogston (27). Der betreibt das professionelle Musikstudio „Lipaka“ in Hennef und ist selbst ein stimmberechtigtes Mitglied der sogenannten „Recording Academy“ der Grammy-Awards und darf somit Vorschläge einreichen.

Zuschauer verfolgen ein Konzert in Wacken.

„Plainride“ spielten beim Open-Air-Festival in Wacken.

„Wir haben sozusagen die Gunst der Stunde genutzt“, macht sich Frontmann „Rebel“ (32) ehrlich. Auch wenn sie sich keine ernsthaften Hoffnungen auf eine finale Nominierung in die Top 5 machen würden, sei das „natürlich der Wahnsinn“. Allein, dass die Recording Academy sie nun auf dem Radar habe, sei mehr, als sie je zu träumen gewagt hätten.

Zur Wahrheit gehört auch: „Es ist schwierig, mit englischsprachiger Rockmusik aus Deutschland Geld zu verdienen“, sagt „Rebel“, der Psychologie studiert hat und als Social-Media-Manager der Bundestagsabgeordneten Caren Ley arbeitet. Die Scorpions als deutscher Rockexport-Hit aus Hannover und Rammstein bleiben da bislang die große Ausnahme.

Gegründet wurde die Band 2013, zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Karriere zählen die Musiker zwei Auftritte beim Wacken-Festival und 2023 eine Europatournee als Vorband der US-Heavy-Metal-Legenden „Corrosion of Conformity“. Im Zuge dessen wurde der Kölner Auftritt der Band im Luxor vom WDR für den Rockpalast aufgezeichnet. Inzwischen haben „Plainride“ drei Studioalben veröffentlicht. Die Band freut sich über Millonen-Abrufe bei Spotify.

Fun Fact: Zur Gründungsformation gehörte damals auch Andreas Dürscheid am Schlagzeug, der heute in der Kölsch-Rockband Lupo spielt.

Den Grammy 2025 in der Kategorie der besten Rockperformance holten übrigens – kein Scherz – die Beatles. Die Academy-Mitglieder waren angetan davon, dass mit Hilfe von KI John Lennons Stimme für den Song „Now and Then“ zum Leben erweckt werden konnte (bester Rocksong: „Broken Man“ von St. Vincent, bestes Rockalbum: „Hackney Diamonds“ von den Rolling Stones).