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Justiz-EklatKölner Richterin will störenden Anwalt rauswerfen – der wehrt sich

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Der Anwalt Mustafa Kaplan zoffte sich während einer Verhandlung mit einer Richterin.

Köln – Er ist als streitbarer Strafverteidiger bekannt, doch jetzt geriet Mustafa Kaplan im Kölner Amtsgericht offenbar an ein Pendant aus der Richterschaft. Bei einem Verfahren um Kreditbetrug und Urkundenfälschung (Aktenzeichen 537: 819/19) bekamen sich der Anwalt und die Richterin so dermaßen in die Wolle, dass der ganze Prozess geplatzt ist.

Köln: Prozess um Kreditbetrug vor dem Amtsgericht

Laut Anklage soll der Mandant versucht haben, sich mit gefälschten Gehaltsabrechnungen einen Kredit von 18.000 Euro zu ergaunern. Mit einer harmlosen Verteidigererklärung fing der Prozess an, Anwalt Kaplan hatte einige Vorwürfe abgestritten, einige eingeräumt.

„Stimmt das so, was Ihr Verteidiger erklärt hat?“, hatte Richterin Julia Schumacher den Angeklagten gefragt, was dieser bejahte. Danach soll sie weitere Fragen gestellt haben, woraufhin Verteidiger Kaplan eingrätschte. Man wolle zunächst keine weiteren Fragen beantworten, zumindest wolle man zuerst darüber beraten.

Köln: Eklat im Gerichtssaal – Richterin ruft Wachtmeister

Die Richterin soll aber nicht bereit dazu gewesen sein, die Verhandlung zu unterbrechen. „Ich rede nicht mit Ihnen, sondern mit Ihrem Mandanten“, soll sie dem Anwalt gesagt haben. „Ich bin nun mal der Verteidiger, also müssen Sie mit mir vorlieb nehmen“, entgegnete Kaplan. Der Tonfall zwischen Richterin und Anwalt soll immer harscher geworden sein.

Nachdem Kaplan der Richterin vorwarf, womöglich voreingenommen zu sein, soll diese geäußert haben: „Wenn Sie weiter die Verhandlung stören, werde ich Sie aus dem Saal entfernen lassen.“ Sie rief Wachtmeister zu Hilfe, drei von ihnen setzten sich daraufhin in den Saal; das passiert sonst eigentlich nur bei renitenten Angeklagten, Zeugen oder Zuschauern.

Kölner Verteidiger hat Erfolg mit Befangenheitsantrag

Auf Anraten von Kaplan stellte der Angeklagte dann tatsächlich einen Befangenheitsantrag. Und der ging durch! Ein Richter stellte offiziell fest, dass es zwischen Richterin und Verteidiger „zu einem lautstarken Disput“ gekommen sei.

Die angedrohten Zwangsmittel, den Anwalt aus dem Saal zu entfernen, seien nicht zulässig gewesen. Damit wurde der Richterin das Verfahren entzogen; es muss nun in einer anderen Abteilung von vorne gestartet werden.