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„Ein Skandal“Kölner Paar ruft Spendenaktion für Erdbeben-Opfer ins Leben – doch wo ist das Geld?

Die Kölner Carolin Schuster und Jan Westphal lächeln in die Kamera.

Die Kölner Carolin Schuster und Jan Westphal helfen mit einer Spendenaktion in Marrakesch vor Ort nach dem verheerenden Erdbeben am 8. September 2023.

Das Kölner Paar Jan Westphal und Carolin Schuster leben in Marrakesch, haben das verheerende Erdbeben vor Ort miterlebt. Sie haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen – nun gibt es Probleme bei der Auszahlung.

von Niklas Brühl (nb)

Das Erdbeben in Marokko, das vor allem die Region Marrakesch vor knapp drei Wochen erschütterte, hat bislang etwa 3000 Todesopfer gefordert.

Die Menschen vor Ort haben ihr Zuhause verloren, ihre Existenz, vielleicht sogar Familienmitglieder und Freundinnen und Freunde. Sie brauchen Hilfe, das wissen auch die Kölner Jan Westphal und seine Freundin Carolin Schuster.

Kölner rufen Spendenaktion für Erdbeben-Opfer ins Leben – erste Hilfsgüter bereits vor Ort

Die beiden leben schon länger in Marrakesch, haben die Katastrophe vor Ort miterlebt. Das Kölner Paar hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, EXPRESS.de berichtete. Sie sammelten bis heute (Stand: 27. September 2023, 11.30 Uhr) bereits knapp 35.000 Euro für die Betroffenen – nun gibt es allerdings Probleme mit der Auszahlung der Spendengelder.

Die beiden haben den Spendenaufruf über die Plattform „GoFundMe“ gestartet. Viele Menschen waren bereit, mit finanziellen Mitteln den Betroffenen im nordafrikanischen Land zu helfen. Und die Unterstützung war riesig: Bereits nach zwei Tagen kamen rund 19.000 Euro zusammen.

Das Geld wurde vom Initiator auch bereits eingesetzt. Gegenüber EXPRESS.de erläutert Jan Westphal: „Die ersten Hilfsgüter haben wir bereits direkt ins Atlasgebirge gebracht. Darunter eine Tonne Lebensmittel, Zelte für kleine Dörfer, Zisternen oder Medikamente.“

Mit den Ausgaben der Spendengelder gehen Jan und seine Freundin Caro transparent um: „Wir belegen jede Ausgabe, wir sind transparent. Wir sind offiziell bei ‚GoFundMe‘ verifiziert. Wir haben ausführlich erklärt, wie wir die Spenden ausgeben, wer das Geld bekommt oder wer unsere Ansprechpartner sind. Also, wir haben alle Voraussetzungen erfüllt. Zudem dokumentieren wir unsere Spendenaktion ausführlich bei Instagram, bei LinkedIn und bei WhatsApp.“

Soweit so gut – allerdings wartet das Kölner Paar nun schon seit Tagen auf die Auszahlung des restlichen Betrags.

„Skandal“: Kölner wartet auf weitere Spendengelder von „GoFundMe“

Jan Westphal erklärt gegenüber EXPRESS.de: „Aus irgendeinem Grund überweist uns ‚GoFundMe‘ die restlichen, noch ausstehenden Spenden, abzüglich der Gebühren der Plattform, nicht auf unser Konto. Sie halten gerade die restlichen Spendengelder zurück. Der Großteil ist tatsächlich schon überwiesen. Aber es fehlt eben noch ein erheblicher Restbetrag.“

Hier geht es zu unserer Umfrage:

Seit einer Woche versuche er bereits, den Ansprechpartnern der Plattform hinterherzulaufen. Er schreibe jeden Tag Mails, auf die er, wenn überhaupt, allerdings nur standardisierte Antworten bekäme.

„Dass inzwischen nun fast 35.000 Euro dabei herausgekommen sind, überwältigt uns selbst. Wir sind uns der Verantwortung natürlich bewusst. Umso mehr stehen wir für Transparenz. Und dafür, dass jeder Euro direkt ankommt.“

Jan Westphal wird dann deutlich: „Aber ‚GoFundMe‘ bleibt auf unserem Geld sitzen. Nein, auf dem Geld, das die Menschen uns gespendet haben. Uns anvertraut haben. Und ich empfinde das tatsächlich mittlerweile als einen Skandal.“

Anfang September kam es in Marokko zu einem verheerenden Erdbeben.

Anfang September kam es in Marokko zu einem verheerenden Erdbeben.

EXPRESS.de hat bei der Plattform nachgefragt, wie kann es zu derartigen Verzögerungen bei den Auszahlungen der Spendengelder kommen?

Eine Sprecherin sagt: „Verzögerungen bei der Auszahlung können vorkommen, wenn formale Voraussetzungen noch nicht erfüllt wurden. So kann z.B. ein nicht hochgeladener Ausweis oder die Angabe einer anderen Kontonummer als ursprünglich bei der Registrierung angegebenen bereits zu Verzögerungen führen, da unser Trust&Safety-Team erst einmal überprüfen muss, ob eine Auszahlung weiterhin getätigt werden kann.“

Insbesondere in Katastrophenfällen in Ländern, in denen ‚GoFundMe‘ nicht beheimatet ist, könne es des Öfteren zu solchen Verzögerungen kommen.

„Diese dienen nicht dazu, dass ‚GoFundMe‘ Gelder einbehält, sondern nur dazu, sicherzustellen, dass die Spenden auch wirklich zweckgebunden ausgezahlt werden. Meistens werden die ausbleibenden Zahlungen getätigt, sobald die formelle Prüfung abgeschlossen ist“, sagt die Sprecherin weiter.

Bleibt also nur zu hoffen, dass Jan Westphal und Carolin Schuster den restlichen Betrag schnellstmöglich ausgezahlt bekommen, um den gebeutelten Menschen in Marokko weiter helfen zu können.