Zoff in Deutz„Abstrus“: Kölner Moderator betreibt Pflegedienst und findet deutliche Worte

Moderator Sascha Heyna im Portrait

Sascha Heyna ist TV-Moderator und betreibt in Köln den Pflegedienst Veedelspflege.

In der Debatte um Pflegedienste in Köln und den Fall Oma Christa aus Deutz hat sich jetzt auch der Kölner Moderator Sascha Heyna (unter anderem QVC, WDR) eingeschaltet.

von Bastian Ebel (bas)

Pflege ist sein Thema. Nicht nur im Fernsehen macht der Kölner Moderator regelmäßig auf dieses Thema aufmerksam. Er selbst betreibt auch einen Pflegedienst und reagiert auf Nachfrage emotional auf das Thema in Deutz.

„Ich würde Bürgermeister Hupke gerne einmal einladen, eine Tour mit uns zu fahren“, sagt Heyna im EXPRESS.de-Gespräch. Denn den Vorschlag, dass die Pflegedienste mit dem Lastenrad oder zu Fuß die Arbeit erledigen könnten, hält er für Abstrus. „Ich fange jetzt gar nicht vom Personalmangel an“, sagt er. „Aber soll ich demnächst neben ausgebildeten Kräften auch noch Leistungssportler einstellen?“

Köln: Pflegedienste laut Moderator am absoluten Limit 

Er rechnet vor: „Wir betreuen in einer Tour rund 70 Patientinnen und Patienten, fahren dafür in nur einer Tour 60 Kilometer durch Köln. Wie bitte sollen wir das leisten?“

Die Problematik in Deutz sieht er so: „Da wird etwas beschlossen, ohne mal auf die Menschen zu schauen. Jeder kennt doch die Parkplatzsituation in Köln.“ Deshalb kann er den Verweis, dass Pflegedienste in Ladezonen halten können, nicht verstehen. „Jeder weiß doch, dass unter anderem Paketdienste dort ständig stehen. Der Parkplatzmangel ist deutlich spürbar.“

Bedeutet für Sascha Heyna und seinen Pflegedienst: „Wir überweisen jeden Monat 300 bis 400 Euro an Knöllchen. Damit muss man heutzutage leben, weil es eben nicht anders geht.“

Dass seine Angestellten demnächst mit einem Lastenrad oder gar zu Fuß die Arbeit erledigen sollen? „Überhaupt nicht umsetzbar und an der Realität vorbei“, sagt er.

Auch lange Fußwege vom Parkplatz hin zu den Patientinnen und Patienten seien auf den Touren nicht hinnehmbar. „Plane ich pro Patientin oder Patient fünf Minuten Fußweg für die Angestellten ein, bricht das System auseinander.“