Kaum hat die Stadt Köln den Rossio-Bürokomplex gekauft, drohen massive Mehrkosten und Verzögerungen.
Erst Jubel, jetzt große SorgeKölner Millionen-Bau wird zum Problemfall

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Das Bürogebäude Rossio in der Deutzer Messe-City.
Aktualisiert12.09.2025, 08:36
Erst der Jubel über den Mega-Deal, jetzt die große Sorge!
Im Sommer 2024 kaufte die Stadt Köln für sage und schreibe 271,5 Millionen Euro das „Rossio“-Gebäude in Deutz. Doch die Freude über den Kauf könnte schnell verfliegen. Denn wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, braut sich Ärger zusammen.
24,5 Millionen Euro – ist das noch zu wenig?
Im Kaufpreis waren eigentlich 24,5 Millionen Euro für den Umbau nach den Wünschen der Stadt eingeplant. Doch ob diese Summe am Ende ausreicht, steht nun in den Sternen. Es besteht sogar die Gefahr, dass die Stadtverwaltung deutlich später als geplant in das neue Gebäude einziehen kann.
Grund für das drohende Chaos sind die Extra-Wünsche der Stadt. „Es werden zusätzliche Kosten aufgrund besonderer Anforderungen der Stadt Köln an ein Verwaltungsgebäude erwartet“, heißt es von der zuständigen Gebäudewirtschaft auf eine Anfrage der SPD-Ratsfraktion.
Vor allem die spezielle IT-Verkabelung sorgt für Kopfzerbrechen. Wie teuer es am Ende wirklich wird? Aktuell „noch nicht abschließend“ zu beziffern.
Hinter den Kulissen wird nun hektisch verhandelt und geprüft, wo gespart werden kann, um die Kostenexplosion zu verhindern. Dennoch gibt die Stadt zu: „Im Ergebnis kann eine Verzögerung der Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes nicht gänzlich ausgeschlossen werden“.
Eigentlich sollte das Rossio-Gebäude zwischen Februar und August 2026 an die Stadt übergeben werden. Nur zwei bis drei Monate später war der Einzug der ersten Mitarbeitenden geplant. Doch dieser Zeitplan scheint nun zu wackeln.
Verzögerung könnte gefährlichen Domino-Effekt auslösen
Die Verzögerung könnte einen gefährlichen Domino-Effekt auslösen. Denn der Kauf war Teil eines großen Plans: Die Stadt will raus aus teuren Mietverträgen, allen voran dem für das Stadthaus in Deutz. Doch dieser Plan droht zu scheitern.
FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite schlägt Alarm: „Die Mietverträge zum Stadthaus laufen im Januar und Februar 2029 aus und müssen zwölf Monate vorher, also in 2028, gekündigt werden.“ Wenn das nicht klappt, verlängert sich der Vertrag automatisch „auf unbestimmte Zeit“ – ein finanzielles Desaster für die Stadtkasse.
Breite warnt eindringlich: „Sollte sich der Umzug in das Rossio-Gebäude außerdem noch verschieben, was bei der Stadt nichts Ungewöhnliches wäre, wird es immer schwieriger, die Kündigungsfristen und den Auszug aus dem Stadthaus einzuhalten und sich einer automatischen Verlängerung des Knebelvertrags zu entziehen.“ (red)