Es wird konkreterKölner Kreisverkehr kriegt XXL-Brücke – Tunnel-Lösung wohl vom Tisch

Visualisierung eines Kreisverkehrs in Köln, über den bald eine Brücke laufen soll.

Die von der Verwaltung favorisierte Variante 1: Die neue Brücke verliefe über den Kreisverkehr, die Stele von Künstler Lutz Fritsch in direkter Sichtweite.

Wie geht es mit dem Ausbau der Stadtbahn Süd weiter? Die Verwaltung der Stadt Köln jedenfalls hat in Sachen Planung einen klaren Favoriten.

von Thomas Werner (tw)

Das Ziel ist klar: Mit der Verlängerung der Stadtbahn Süd (EXPRESS.de berichtete) sollen die Stadtteile Rondorf und Meschenich besser an die Innenstadt angebunden werden. Das hat der Rat der Stadt Köln im Frühjahr 2023 beschlossen.

Nur wie? Darüber wird seit Monaten disutiert. Die Gleise müssten den Bonner Verteiler kreuzen, das erfordert in jedem Fall massive Baumaßnahmen. Die Verwaltung der Stadt Köln wurde deshalb beauftragt, mehrere Brückenkonzepte zu entwerfen. Auch eine Kurztunnelvariante sollte geprüft werden.

Neue Brücke über Kreisverkehr in Köln? Verwaltung mit klarem Favoriten

Jetzt ist klar: Die Planungen nehmen konkrete Formen an. Wie die Stadt am Freitag (10. November 2023) erklärte, plädiert die Verwaltung für eine Brückenvariante. Ein entsprechender Planungsbeschluss soll dem Verkehrsausschuss am 21. November vorgelegt werden.

Heißt auch: Darüber hinaus sollen „keine weiteren Untersuchungen der Varianten für eine Unterfahrung“ durchgeführt werden – die Tunnellösung ist damit wohl vom Tisch.

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Ein Architekten-Büro aus London („Knight Architects“) ist in die Planungen involviert. Das Büro hat sich intensiv mit der Situation vor Ort auseinandergesetzt und vier Entwürfe entwickelt, die sich alle durch eine leichte, filigrane Brückengestaltung auszeichnen.

„Die Vor- und Nachteile der Varianten wurden unter anderem im Hinblick auf Trassierung, Wirtschaftlichkeit, Auswirkungen auf Stadtbild, verkehrliche Situation, Umwelt, Trinkwasserschutz und die Planungs- und Bauzeiten bewertet“, heißt es von der Stadt.

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Die von der Verwaltung favorisierte Variante ist das Modell 1, eine der drei Planungen, in denen die rote Stele „Standortmitte“ von Künstler Lutz Fritsch erhalten bleibt. Ein Modell hätte deren Rückbau vorgesehen. „Diese Variante ist zudem aus wirtschaftlicher Sicht und aus Sicht des Trinkwasserschutzes eine sehr geeignete Option“, heißt es von der Verwaltung, die die Auswahl dieser Variante anstrebt.

Und warum kein Tunnel? „Die gutachterliche Prüfung des Kurztunnels kommt zu dem Ergebnis, dass alle Tunnelvarianten ein nicht tragbares Risiko für die Trinkwassergewinnung des Wasserwerks Hochkirchen mit sich bringen würden“, heißt es. Zudem sei im Vergleich zu einer Brücke ein „zehnfach größerer Flächeneingriff in die das Trinkwasser schützende Deckschicht“ erforderlich.

Geht es nach der Verwaltung, soll noch 2023 weitere Bewegung in die Sache kommen: Nach aktueller Planung soll der Rat der Stadt Köln am 7. Dezember über die Vorlage entscheiden.