„Die nächste große Hürde“Kölner Kita steht kurz vor dem Aus – doch es gibt noch Hoffnung

Der Eingang der Kölner Kita „iPänz e. V.“ in der Südstadt.

Die Elterninitiative „iPänz e.V.“ in der Kölner Südstadt, kämpft um den Erhalt der Kita. Das Foto zeigt den Eingang der Kita. 

Die Kölner Elterninitiative „iPänz e.V.“ kämpft nach der Kündigung des Mietvertrags tapfer um den Erhalt ihrer Kita, doch eine Hürde lässt sie weiterhin bangen.

Traurig, aber wahr! Noch knapp zehn Monate, dann könnte es für die Südstadt Kita „iPänz e. V.“ vorerst heißen: auf Wiedersehen! Doch genau das will die Elterninitiative mit allen Mitteln verhindern.

Mit einer Spendenkampagne versucht die Kita nun zu retten, was noch zu retten ist. „Unser Mietvertrag wurde gekündigt und wir müssen raus – wir brauchen eure Unterstützung“, heißt es auf dem Spendenflyer.

Kölner Kita steht vor dem Aus: Spendenkampagne soll helfen

Im Jahr 2013 wurde die Elterninitiative gegründet, unterstützt wurde sie dabei immer von der Stadt Köln. Doch im Dezember letzten Jahres kam die Schocknachricht: „Unser Eigentümer hat den Mietvertrag zum 30. April 2024 gekündigt“, so Arne Lichtenberg, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Elterninitiative.

Ab diesem Zeitpunkt werden der Kita am Volksgarten also die notwendigen Räumlichkeiten fehlen – was wiederum zu einer zwangsläufigen Schließung führen könnte.

Sollte die drohende Schließung zur Realität werden, würden nicht nur Arbeitsplätze verloren gehen, sondern auch bis zu 20 Kinder und insgesamt 16 Familien verlieren ihre Betreuungsplätze – fatal, für alle, die auf eine Tagesbetreuung angewiesen sind.

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Denn wie jeder weiß: Kita-Plätze sind insbesondere in einer Großstadt wie Köln hart umkämpft. Aus dem Grund versucht die Elterninitiative nun alles, um den Laden am Laufen zu halten.

Lichtenberg erklärt: „Nach einigen aufreibenden Wochen mit Auf und Abs, steht jetzt die Entscheidung an, ob bei unserer Kölner Südstadt-Elterninitiative endgültig das Licht ausgeht oder ob es noch einen Ausweg gibt.“ 

EXPRESS.de hat mit einem besorgten Vater gesprochen, der auch zwei junge Töchter im Alter von vier und einem Jahr hat. Oliver Strobel ist Koch in der Südstadt und ab August auch Vorstandsmitglied der Elterninitiative „iPänz e.V.“

Vater kämpft für den Kita-Erhalt: „Es fühlt sich so falsch an“

„Es hat sich so falsch angefühlt, dass die Kita, mit dieser wunderbaren Atmosphäre, schließen soll. Meine Tochter geht dort super gerne in den Kindergarten – die haben auch regelmäßig Ausflugstage und mittwochs geht es zum Schwimmen. Sie fühlt sich da einfach geborgen.“

Auch seine jüngste Tochter sollte eigentlich im August 2023 in die „iPänz“ Kita kommen und dafür wurde einiges in die Wege geleitet – denn seine Tochter ist schwerbehindert auf die Welt gekommen und leidet an dem Apert Syndrom.

Dabei handelt es sich um genetische Fehlbildungsstörungen, die meist strukturelle und auch funktionelle Beeinträchtigungen hervorrufen können. 

Für die Aufnahme seiner jüngsten Tochter hat sich die Elterninitiative in der Südstadt darum bemüht, die Kita bestmöglich inklusiv aufzustellen, „doch jetzt droht die Arbeit umsonst zu sein, denn wir müssen ja aus unseren aktuellen Räumlichkeiten raus“, berichtet der Vorstandsvorsitzende frustriert. 

Inzwischen neue Räumlichkeiten für Kölner Kita gefunden

Aber eine gute Nachricht gibt es zwischen all der Frustration trotzdem: Es gibt bereits neue Räumlichkeiten für die Kita, doch bevor diese bezogen werden können, stehen zahlreiche Rückbau- und Umbauarbeiten an.

Oliver Strobel berichtet gegenüber EXPRESS.de: „Letztendlich sind wir auf einem guten Weg und alle großen Steinen konnten zur Seite geräumt werden, aber die nächste große Hürde ist das Finanzielle.“

Ein Raum der Kölner Kita „iPänz e.V.“

Ein Raum der Kölner Kita „iPänz e.V.“

Arne Lichtenberg erklärt: „Die Umbaumaßnahmen könnten bald starten, einzig uns fehlt noch das Geld, denn die Anforderungen an den Betrieb einer Kita sind hoch“ – auf rund 370.000 Euro sollen sich die Umbaukosten belaufen. 

Der größte Teil ist bereits durch eigene Rücklagen, Fördermittel, Kooperationsvereinbarungen und Privatdarlehen abgedeckt. Doch trotz aller Bemühungen fehlen weiterhin noch 30.000 Euro. Aus diesem Grund hat die Elterninitiative nun eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.

„Es ist der zeitliche Druck. Wir haben leider keine Zeit mehr, um Stiftungen für Finanzierungshilfen anzufragen, weswegen wir auf unser Eigenkapital angewiesen sind“, so Strobel. 

Umbau-Finanzierung: Die nächste große Hürde für die Elterninitiative

Weiter berichtet er: „Das Ganze kostet gerade sehr viel Kraft. Ich bin aktuell jeden Tag vier bis fünf Stunden neben meiner normalen Arbeit damit beschäftigt, zu telefonieren und verschiedene Sachen zu kommunizieren – aber wir machen das aus Motivation für die Kinder.“

Im April 2024 muss „iPänz“ das Gebäude am Volksgarten verlassen, doch bereits vorher müssen die neuen Räumlichkeiten bezugsfertig sein, um auch in Zukunft weiterhin Betreuungsplätze anbieten zu können. Oliver Strobel jedenfalls glaubt auch weiterhin an die Kita in der Südstadt, denn „man darf die Hoffnung und den Glauben daran nicht verlieren.“ (kvk)