Kurz vor Mr. Gay-WahlKölner Traditionskorps trennt sich von Tanzoffizier

Tänzer Kölner Traditionskorps

Ein Bild aus dem Jahr 2017: Die Tanzpaare der Kölner Traditionskorps.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Paukenschlag auf dem Generaltanzappell und die damit verbundene Trennung nach nur zwei Jahren als Tanzoffizier.

Die Blauen Funken und ihr Vorzeige-Tänzer Maurice Schmitz gehen nach der Session getrennte Wege. Das wurde von Präsident Björn Griesemann vor den versammelten Blauen Funken auf der Bühne bekannt gegeben.

Maurice Schmitz_Marie Steffens

Marie Steffens und Maurice Schmitz tanzen nur noch bis Sessionsende gemeinsam.

Köln: Blaue Funken suchen neuen Tanzoffizier

„Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute und bedanken uns schon jetzt herzlich“, schob der Präsident hinterher, der sich jetzt auf die Suche nach einem neuen Tanzpartner für die bezaubernde Tanz-Marie machen muss, die Marie mit Vornamen heißt: Marie Steffens.

Erst seit 2018 tanzte Maurice Schmitz an ihrer Seite, erfüllte sich damit einen Lebenstraum. Aber letztlich, so die Verlautbarung, konnte er beruflich den Terminstress leider nicht mehr stemmen.

Köln: Maurice Schmitz will Mr. Gay werden

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Privat hat sich Maurice Schmitz als „Mr. Gay Germany“ beworben. Das Finale steigt am 14. Dezember in Köln.

Außerhalb des Karnevals sorgte Maurice Schmitz für Schlagzeilen, als er sich im EXPRESS erstmals öffentlich outete und zur Wahl von „Mr. Gay Germany“ antrat.

Lesen sie hier: Outing durch Wahl: Blauer Funk will Mr. Gay werden

Er schaffte es bis ins Finale, das am 14. Dezember 2019 in Köln stattfindet. Da hofft er, möglichst viel Unterstützung bei seinem „Heimspiel“ zu bekommen. Dafür drücken ihm viele die Daumen.

EXPRESS erreichte Maurice Schmitz: „Meine Entscheidung, als Tanzoffizier aufzuhören, geschieht aus persönlichen Gründen", sagt er. Und er lässt tief blicken: „Ich bin der Meinung, dass dies die beste Lösung für beide Seiten ist.“

Dass es aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken zu Meinungsverschiedenheiten gekommen ist, bestreiten die Blauen Funken und Maurice Schmitz vehement. Man würde sich in Freundschaft und Dankbarkeit trennen.

Er sei durch sein öffentliches Outing mutiger und selbstbewusster geworden, sagt Maurice selbst.  „Ich merke jetzt, dass ich mich in kürzester Zeit enorm weiter entwickelt habe.“

Aber er blickt auch noch einmal zurück. „Eins kann ich jetzt schon sagen: Die tollen und liebenswerten Menschen werde ich jetzt schon vermissen und dem Karneval immer treu bleiben.“

Köln: Blaue Funken-Tänzer macht bis Sessionsende weiter

Aber: Nach der Wahl wird es für Maurice nicht einfacher: Sollte er tatsächlich den Titel „Mr. Gay Germany“ holen, kommt es dreifach dicke für den Strahlemann:

In der Session muss er tanzen, dazu noch der Terminstress als Repräsentant „Mr. Gay“ und der Beruf.  Wie er bereits auf der Bühne gezeigt hat, wird ihm hoffentlich so schnell nicht die Puste ausgehen.