Kölner KarnevalDas steckt hinter der Guerilla-Aktion auf dem Decksteiner Weiher

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Am Dienstagabend (23. Juni 2020) wurden alle Boote auf dem Decksteiner Weiher geentert.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Was war denn da bitte los am Decksteiner Weiher? Am Dienstagbend (23. Juni 2020) blieben Spaziergänger plötzlich stehen, Jogger unterbrachen ihre Runde.

Denn mitten auf dem Wasser tummelten sich 32 Herren in den bunten Booten auf dem Wasser und hatten den Spaß ihres Lebens. Jeweils zu zweit tauschten sich untereinander Kölsch und Schnitzel, Frikadellen und Flönz. Dazu sang Matthias Nelles kölsche Tön – und die „Besatzung“ sang kräftig mit.

Kölnische KG hält Senatsabend auf Decksteiner Weiher ab

Hinter der jecken kölschen „Guerilla-Aktion“ stand, wie könnte es anders sein, ein Kölner Karnevalsverein mit ganz viel Tradition: Der Senat der Kölnische KG um den Präsidenten und Ex-Prinzen Walter Passmann war verantwortlich für die knatschverdötschte Bootstour. Heidewitzka, hier kommt die Kölnische!

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Matthias Nelles (M.) spielte mit seiner Gitarre kölsche Tön.

„Die Idee entstand schon während der akuten Corona-Krise, wo der Kontakt auf maximal zwei Personen beschränkt war“, erzählt Passmann im EXPRESS-Gespräch. „Wir wollten mit Abstand einen Senatsabend veranstalten. Und dann wurde es kreativ.“

Und wie: Das Maritim-Hotel hatte für den Abend extra Picknick-Körbe gepackt, damit die Senatoren nicht verhungern oder verdursten und mit Matthias Nelles wurde ein kölscher Künstler verpflichtet.

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Walter Passmann ist Senatspräsident der Kölnische KG.

Für Passmann ein wichtiges Signal für die Gesellschaften in Corona-Zeiten. „Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, wie kreativ man als Verein werden kann. Das schweißt zusammen. Ich glaube, wir sind alle noch einmal ein Stückchen näher zusammen gerückt.“

Er sagt für alle Karnevalisten: „Kopf in den Sand stecken hilft uns nicht. Es lohnt sich, über unkonventionelle Ansätze nachzudenken."

Decksteiner Weiher: Boote mit Picknickkörben gefüllt

Und für die Kölnische KG ist das auch ein Fingerzeig in Richtung kommende Session. Passmann: „Der Fastelovend ist bunt und voller Ideenreichtum. Gemeinsam und mit jecken Lösungen werden wir das auch überstehen.“

Welch‘ schöne Idee, bei der übrigens keiner der Senatoren ins Wasser gefallen ist. Das wäre aber auch egal gewesen – bei dem Traumwetter tut eine Abkühlung ja auch gut.