„Fühlen uns allein gelassen“Nach Stadt-Entscheidung: Kölner Friseure senden Hilferuf

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Friseur-Innungsobermeister Mike Engels benennt aktuelle Probleme der Kölner Friseure. Hier steht er am 27. Februar 2021 vor seinem eigenen Salon.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Entscheidung der Stadt Köln, Friseur-Kunden nur noch mit negativem Schnelltest in den Salon zulassen, hat die  Friseurbetriebe kurzfristig vor große Herausforderungen gestellt. Mike Engels, der Obermeister der Kölner Friseur-Innung, findet nun sehr deutliche Worte für die momentane Lage.

  • Test-Pflicht beim Friseur seit 22. März
  • Gähnende Leere bei Kölner Friseuren
  • Kölner Obermeister der Friseur-Innung sendet Hilferuf

Köln: Friseurbetriebe kämpfen mit starkem Umsatzeinbruch

„Wir, die Kölner Friseure, testen seit dem 22. März unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und uns selbst und haben dabei ein sehr sicheres und gutes Gefühl bei der Ausübung unseres Handwerks. Beim Friseur ist man absolut save. Wir haben die Voraussetzung von schmerzfreien Schnelltests vor unseren Dienstleistungen angenommen und wir möchten gerne so weiter machen. Das ist im Sinne unserer aller Sicherheit“, so Mike Engels gegenüber EXPRESS.

„Seit 14 Tagen verzeichnet die Friseurbranche in Köln einen starken Umsatzeinbruch, der von vielen Kollegen als Folge der Einführung von Schnelltests in Köln vor der Friseurdienstleistung gesehen wird. Die Entscheidung der Stadt Köln, die neuen Auflagen umzusetzen und innerhalb von nur 72 Stunden über ein Wochenende an ausreichend Schnelltests zu kommen, stellte die Betriebe anfangs vor eine herausfordernde Aufgabe“, sagt Engels.

Kölner Innungs-Chef: „Gähnende Leere in Friseurbetrieben“

Die Betriebe hätten die Entscheidung der Stadt Köln als nicht durchdacht und als eine Kurzschlussreaktion empfunden. 

„Ohne einen Vorschlag zur Umsetzung oder zur Verfügungstellung von Schnelltests war das für die meisten Betriebe nicht machbar. Das hatte zur Folge, dass der Großteil der Kunden ihre Termine absagten und bis zum heutigen Tage in den Betrieben gähnende Leere herrscht“, kritisiert Engels weiter.

Köln: Engels kritisiert unterschiedliche Regeln in der Region

Momentan würden viele Kunden daher in die umliegenden Friseurbetriebe außerhalb von Köln wechseln, da es dort keine Testpflicht gebe und  dies mache die Lage noch verzwickter.

„Kölner Friseurbetriebe fühlen sich in ihrer Situation allein gelassen und hilflos, zeigen Unverständnis dafür, dass solche Auflagen auf eine einzelne Kommune mitten im Rheinland zu beschließen unzumutbar geschäftsschädigend ist“, erklärt Friseur-Obermeister Mike Engels deutlich.

Kölner Friseurinnung: „Friseurbesuche sind sicher“

Die Verunsicherung der Kunden sei auch auf die vielen unverständlichen Entscheidungen und unterschiedlichen Maßnahmen der Politik zurückzuführen. Der Obermeister der Kölner Friseur-Innung will jetzt vor allem Vertrauen schaffen.

Friseurbesuche seien absolut sicher. Gerne wolle man Kunden davon persönlich überzeugen. Bei allen Kölner Friseuren seien Tests möglich, alternativ könnte man eine der zahlreichen Teststellen in Köln aufsuchen.

„Die Friseure haben geöffnet, die Kölner Friseure testen und die Friseure haben Termine für Sie frei...“, appelliert Engels. (mj)