Köln und der FVMNeue Zahlen da: So oft sorgen Gewaltfälle für Spielabbrüche

Amateurfußballer in einem Zweikampf.

Der Amateurfußball im FVM, hier das Mittelrheinliga-Duell Fortuna Köln II (in schwarz-rot) gegen Glesch-Paffendorf im Dezember 2022, soll nach Wunsch der Verbandsspitze wieder zu einem Gentleman-Sport werden.

70.000 Amateurfußballspiele haben in der vergangenen Saison 2022/2023 im Gebiet des FVM stattgefunden. Wie oft kam es dabei zu Vorfällen und Abbrüchen?

von Niklas Brühl (nb)

Die Saison 2023/2023 läuft seit wenigen Wochen nicht nur im deutschen Profifußball, auch auf den tausenden Amateurplätzen des Landes rollt der Ball nach der Sommerpause bereits wieder – so auch im Kölner Raum und der Umgebung.

Rund 70.000 Spiele haben im Gebiet des Fußball-Verband-Mittelrhein (FVM) in der vergangenen Spielzeit stattgefunden. Von den wenigsten wird groß berichtet – außer es kommt zu Ausschreitungen und Gewaltexzessen.

Amateurfußball in Köln und Umgebung: Vorfälle in jedem 200. Spiel

Aber: Wie oft kam es wirklich zu Vorfällen oder gar Abbrüchen der Partien? Das hat der FVM einer Auswertung am Montag (28. August 2023) selbst mitgeteilt.

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Eins vorne weg: Die Zahl der Spielabbrüche ist in der Gesamtzahl der Spiele betrachtet, zum Glück, ziemlich gering. Bei knapp 400 Spielen wurden Störungs- oder Diskriminierungsfälle eingetragen. Das ergibt eine Quote von 0,56 Prozent. 62 Aufeinandertreffen mussten von den Referees abgebrochen werden.

Was jedoch dazu erwähnt werden muss: Die Zahlen berufen sich auf die tatsächlichen Eintragungen der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Wenn also Vorfälle nicht im Spielbericht erwähnt werden, können diese dementsprechend auch nicht im FVM-Bericht berücksichtigt werden – eine höhere Dunkelziffer ist demnach zumindest möglich.

Amateurfußball in Köln und Umgebung: „Zum ‚Gentleman-Fußball‘ kommen“

FVM-Vizepräsidentin Johanna Sandvoß, die beim FVM für die Themen gesellschaftspolitische Fragen und Gewaltprävention verantwortlich ist, sagt: „Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Vorfälle im FVM-Gebiet auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie in der Vorsaison liegt. Gleichwohl bewegt uns aber jeder einzelne Vorfall, denn hinter jedem Vorfall stehen auch Menschen, die unter dem Verhalten anderer Personen zu leiden haben.“

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Leidenschaft und Emotionen seien erwünscht, Gewalt und Diskriminierung würden auf den Plätzen im FVM-Gebiet allerdings nichts zu suchen haben, ergänzt Sandvoß.

FVM-Präsident Christos Katzidis hat für die neue Saison, die unter dem Motto #gemeinsamfußball gestartet wurde, einen besonderen Wunsch an die Mannschaften aus dem Kölner Kreis und dem gesamten Verbandsgebiet: „Wir brauchen dringend eine andere Umgangskultur auf unseren Fußballplätzen. Ich wünsche mir für unseren Fußball am Mittelrhein, dass wir zum ‚Gentleman-Fußball‘ kommen. Ich möchte, dass der Fußball wieder zu einem Sport mit Vorbildcharakter wird und wir nicht immer wieder über Negativ-Fälle diskutieren müssen.“