Müll und StraßenreinigungStadt zieht Gebühren an: Das müssen die Kölner mehr zahlen

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Für die Müllabfuhr müssen die Kölner 2020 mehr zahlen.

von Chris Merting (mert)

Köln – Alle Kölner müssen im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen: Die Abfallgebühren und auch die Straßenreinigungsgebühren steigen.

Die Müllgebühren werden 2020 im Durchschnitt um 2,94 Prozent (Vorjahr 1,86 Prozent) und die Straßenreinigungsgebühren im Durchschnitt um 4,63 Prozent (Vorjahr 3,46 Prozent) erhöht. Das hat der Rat der Stadt Köln in seiner letzten Sitzung im Jahr beschlossen.

„Insgesamt haben sich die Kölner Abfall- und Straßenreinigungsgebühren in den vergangenen Jahren moderat entwickelt“, heißt es dazu aus dem Rathaus: Die Verbraucherpreise sind seit 2000 um durchschnittlich 1,53 Prozent pro Jahr gestiegen. Die Abfallgebühren sind im selben Zeitraum um durchschnittlich 1,54 Prozent und die Straßenreinigungsgebühren um durchschnittlich 1,75 Prozent pro Jahr gestiegen.

Müllgebühren: Das muss eine Familie in Köln mehr zahlen

Was bedeutet die Erhöhung der Abfallgebühren um durchschnittlich 2,94 Prozent konkret für eine vierköpfige Familie?

Ausgehend von dem Mindestbehältervolumen für Restmüll von 20 Liter pro Person und Woche, das heißt einer 80-Liter-Restmülltonne, zahlt eine vierköpfige Familie:

... für den Teilservice (Tonne wird zur Leerung selbst an die Straße gestellt) 376,54 Euro in 2020 gegenüber 366,14 Euro in 2019 ... für den Vollservice (Tonne wird aus dem Keller/Hof geholt) 443,39 Euro in 2020 gegenüber 431,21 Euro in 2019.

Die Mehrbelastungen pro Familie für das Jahr 2020 betragen somit 10,40 Euro (Teilservice) beziehungsweise 12,18 Euro (Vollservice).

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Die Müllgebühren steigen in Köln.

In die Müllgebühren fließen laut Stadt auch „abfallwirtschaftlich und umweltpolitisch gewollte Zusatzleistungen“ ein. Für viele dieser Leistungen fällt in anderen Kommunen eine separate Gebühr an, etwa für die Bereitstellung einer gebührenbefreiten Bio-Tonne.

Straßenreinigung: Das muss eine Familie in Köln mehr zahlen

Was bedeutet die Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren um durchschnittlich 4,63 Prozent konkret für eine vierköpfige Familie?

Ausgehend von einem Grundstück mit 20 Frontmetern an einer Hauptstraße ohne niveaugleichen Gehwegausbau (die Anzahl der Bewohner ist hier nicht relevant) betragen die Straßenreinigungsgebühren 56,60 Euro für 2020 gegenüber 54 Euro für 2019.

Es ergibt sich somit für das Jahr 2020 eine Mehrbelastung von 2,60 Euro für das gesamte Grundstück.

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Auch die Gebühren für die Straßenreinigung ziehen an.

So begründet die Stadt Köln die höheren Gebühren

Zur Begründung der steigenden Preise führt die Stadt beispielsweise an: „Bei den Straßenreinigungsgebühren wurde zudem der Leistungsumfang in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Die Reinigung von Mittelalleen, Radwegen, Sicherheitsstreifen an Fahrbahnen sowie von Straßenbegleitgrün und Wildkrautentfernung wird über Straßenreinigungsgebühren finanziert.“