+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Pflanzen-ZoffAbrasiertes Beet in der Kölner Südstadt: Stadt reagiert

Sophie Burckhardt am Beet in der Kölner Südstadt.

Sophie Burckhardt am Beet in der Kölner Südstadt.

Für Anwohnerin Sophie Burckardt (69) war es wirklich ein „Freitag, der 13.“: Seit Jahrzehnten hegt und pflegt sie ein Beet in der Kölner Südstadt am Rand eines Baumes – bis eine Firma Rosen und Co. einfach weg rasierte.

von Bastian Ebel (bas)

Seit 35 Jahren blüht den Anwohnerinnen und Anwohnern in der Kölner Südstadt etwas: Osterglocken, Tulpen, Rosen oder Hibiskus waren blühende Hingucker in den Beeten, auch genannt „Baumscheibe“, der Bäume an der Vorgebirgsstraße. Dafür verantwortlich: Sophie Burckardt, die seit 35 Jahren akribisch und liebevoll die „wilde“ städtische Fläche nutzt, um im Veedel für einen bunteren Anblick zu sorgen.

„Ich habe keine spezielle Baumpatenschaft. Aber bislang war das nie ein Problem. Wenn dort Schnittarbeiten von der Stadt waren, bin ich immer hingegangen und gesagt, dass die Sträucher bitte nicht geschnitten werden sollten.“ Gelebte Tradition – bis zu besagtem Freitag, den 13. Mai.

Als Frau Burckardt aus dem Fenster in Höhe der Hausnummer 269 schaute, traute sie ihren Augen nicht: „Es ist alles rund um den Baum kahlgeschnitten worden. Ich bin einfach nur geschockt“, sagt sie traurig im EXPRESS.de-Gespräch.

Denn offenbar hat ein Fremdunternehmen den Strauch mit Hibiskus und Rosen ratzeputz abgeschnitten. EXPRESS.de fragte bei der Stadt nach: „Wir waren es nicht“, sagt eine Sprecherin. Doch kurz nach dem Anruf von EXPRESS.de meldete sich ein Mitarbeiter der Stadt bei den Burckardts.

Köln: Stadt will mit Rückschnitt nichts zu tun haben

Ehemann Wilfried: „Er hat gesagt, eine andere Firma habe die Arbeiten durchgeführt. Man hat mir erklärt, dass die Sträucher auch nur maximal 50 Zentimeter hochwachsen dürfen.“ Skurril: Während das eine Beet „abrasiert“ wurde, blieb ein anderes unweit davon verschont – und dort wachsen die Sträucher auch weit über 50 Zentimeter.

Die Stadt betont, dass für den Baum keine Patenschaft vorliege, sagt aber: „Die Vogelschutzzeit beginnt am 1. März und endet am 30. September. In dieser Zeit werden keine Rückschnittmaßnahmen durchgeführt.“

Köln: Baumrückschnitt mit Straßensperrungen in der Südstadt

Und sie teilt mit, dass man sich den Rückschnitt nicht erklären könne: „Wenn die städtischen Gärtner*innen im Allgemeinen feststellen, dass eine Baumscheibe gepflegt aussieht, jedoch nichts in der Patenschaftsliste eingetragen ist, wird die Baumscheibe in der Regel auch nicht weiter gepflegt bzw. beschnitten.“

Die Stadt soll es also nicht gewesen sein. Für Sophie Burckardt ist das eine schwache Ausrede: „Welches Unternehmen fährt denn freiwillig durch die Stadt und schneidet das dann einfach ab?“ Zudem habe die Firma die gesamte Woche über in der Südstadt Bäume zurückgeschnitten. „Und da wurde der Verkehr teilweise gesperrt. Die Stadt muss das also gewusst haben.“

Die Stadtsprecherin: „Die Verwaltung nimmt jedoch zur weiteren Klärung mit der Dame gerne Kontakt auf und wird eine adäquate Pflanzung und eine Patenschaft mit Schild anbieten“.

Unterdessen hat sich das Grünflächenamt bei den Burckhardts gemeldet: Beide Parteien habe einen Termin vereinbart , indem das weitere Vorgehen nun abgesprochen wird. Auch will das Amt für eine Neupflanzung sorgen.