Stadtführerin Petra Liessem kritisiert die zunehmende Vermüllung in Köln. Die Situation hinterlässt bei Köln-Gästen einen schlechten Eindruck.
Dreck-Ecken überallKölner Stadtführerin Petra „immer wütender“ über Zustand der Stadt: „Versagen komplett als Gesellschaft“

Copyright: Leserfoto: Petra Liessem
Die Kölner Stadtführerin Petra Liessem mit einer Gruppe aus Bayern, die sie durch die Stadt geführt hat.
von Adnan Akyüz (aa)
Nur wenige kennen die Stadt wie diese Köln-Expertin. Seit fast 15 Jahren ist Petra Liessem als Stadtführerin unterwegs. Dabei sieht sie immer wieder Dreck-Ecken, die sie und auch die Köln-Gäste stören.
Sie meldete sich als EXPRESS.de-Leserreporterin und sagt: „Es macht mich immer wütender, in welchem Müll ich meine Stadt präsentieren muss.“
Köln: Stadtführerin ärgert sich über Vermüllung
Petra Liessem hat von 1984 bis 1992 in der stadtweiten bekannten Kneipe „Klein Köln“ gearbeitet, wo sie das „Chicago am Rhein“ aus erster Hand miterlebte. Bei ihren Führungen geht es um 2000 Jahre Prostitutionsgeschichte in Köln. „Die fängt bei den Römern an“, weiß sie.
Ihre Führungen sind stets gut besucht. Doch immer wieder fällt Köln statt seiner spannenden Geschichte mit dem Müll auf. Petra Liessem kommt viel in der Stadt rum und hat dabei auch mehrere Probleme ausfindig gemacht, wie sie im Gespräch mit EXPRESS.de schildert.
„Wie kann es sein, dass das Ordnungsamt Konzessionen an Fast-Food-Läden ohne Sitzmöglichkeiten vergibt, ohne deren Müllkonzept zu prüfen? Auch möchte ich an die Generation ,Fridays for Future‘ appellieren, mal nachzudenken, wie sich Demos für den Klimaschutz mit ,Meinen Müll lasse ich überall liegen‘ vereinbart werden kann?“, sagt sie.
In Köln gebe es nach Ansicht der Stadtführerin „definitiv“ zu wenige Mülltonnen und öffentliche Toiletten. „Ich kann die Fäkalien-Ecken in der Innenstadt nicht mehr zählen. Köln wird von jedem einzelnen verdreckt, der auch nur eine Kippe fallen lässt! So schnell kann die AWB gar nicht hinterher, so schnell gibt’s neue Hinterlassenschaften“, ärgert sie sich.

Copyright: Leserfoto: Petra Liessem
Ein Beispiel von vielen: Bei ihren Führungen entdeckt Petra Liessem immer wieder vermüllte Ecken, die ein schlechtes Licht auf die Stadt werfen.
Ein weiteres Problem: „Nie sehe ich das Ordnungsamt auf der Ehrenstraße. Von Parkverboten, die nicht eingehalten werden (Lamborghini und Ferrari darf ja überall parken) oder Radfahrerinnen und Radfahrer, die mit 40 km/h über die Fußgängerzone rasen.“ Da werde ihrer Ansicht nach zu wenig kontrolliert.
Ihr Fazit: „Wir singen uns blöd vom Miteinander, aber im Alltag versagt die Gesellschaft momentan fast komplett!“
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