Stadt Köln wollte Hilfe streichenBeliebtes Kölner LGBTQI+-Zentrum bekommt neue Fachberatung

Die beiden Fachberater des Jugendzentrums Anyway Rabea Maas und Dominik Weiss

Die beiden Fachberater des Kölner LGBTQI+-Jugendzentrums Anyway Rabea Maas und Dominik Weiss freuen sich darüber, dass die Jugend-Beratungsstelle weiterhin von der Stadt Köln unterstützt wird.

Nach Protesten in der Stadtgesellschaft und der Kölner LGBTQI+-Community bleibt die finanzielle Unterstützung für das Jugendzentrum Anyway nun doch erhalten – und wird sogar aufgestockt.

von Alina Schurillis (asl)

Im Entwurf für den Haushaltsplan 2023/2024 der Stadt Köln war eine geringere finanzielle Unterstützung für das Jugendzentrum Anyway vorgesehen. Die Jugend-Beratungsstelle mit Schwerpunkt auf geschlechtliche Identität und Transjugendliche hätte damit einige Schwierigkeiten gehabt, sich noch weiter halten zu können.

Darauf folgte eine Petition, die rund 5000 Kölnerinnen und Kölner unterschrieben haben, um sich für den Erhalt des Jugendzentrums starkzumachen – und damit hatten sie Erfolg.

Stadt Köln fördert LGBTQI+-Jugendzentrum mit neuer Fachberatung

Der Finanzausschuss des Kölner Stadtrats hatte im Oktober eine verstärkte Unterstützung des Anyway ab 2023 beschlossen. Die Beratungsstelle kann somit nicht nur fortgeführt werden, sondern erhält sogar zusätzliche finanzielle Mittel von insgesamt 118.000 Euro.

Nun kündigte das Jugendzentrum Anyway an, dass es eine neue Fachberatungsstelle geben soll.

Die Aufgabe der Fachberatung sei es, „die Regenbogenkompetenz von Fach- sowie Führungskräfte von kommunalen Trägern & Einrichtungen der Jugendförderung in Köln zu stärken. Dazu bietet sie Beratung und Fortbildung an und unterstützt dabei, Themen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in die Arbeit zu integrieren“, teilt das Anyway mit.

Der eingetragene Verein hat derzeit zwei Anlaufstellen: Den Hauptsitz in der Kamekestraße 14 in Köln und eine Zweigstelle in der Charlierstraße 11 in Köln-Mülheim (im Jugendzentrum Support 51).

Anyway-Chef Jürgen Piger über Coming-out-Prozess bei jungen Menschen

„Unsere jahrzehntelange Erfahrung in Sachen Jugendarbeit gab und gibt uns sowohl die Expertise als auch Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queerer Jugendlicher und junger Erwachsener. Dadurch wissen wir auch, dass der Coming-out-Prozess nach wie vor ein zentraler Lebensabschnitt im Leben junger LGBTQI+-Menschen ist“, erklärte Jürgen Piger, Geschäftsführung vom Anyway e.V., in einer Pressemitteilung am Montag (14. November 2022).

Mit der Einrichtung der neuen Fachberatung setze die Stadt Köln die Forderungen im Aktionsplan zur Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt um. (als)