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Landgericht KölnSex-Verbrecher landen jetzt vor diesem Spezial-Richter

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Benjamin Roellenbleck (50), Vorsitzender Richter am Landgericht, leitet jetzt eine Spezialkammer für Sexualdelikte. 

Köln – Eine junge Frau zeigt einen mutmaßlichen Vergewaltiger an, die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage und dann passiert wegen „Überlastung der Justiz“ vier Jahre lang nichts. Es ist ein Fall, für den das Kölner Landgericht im vergangenen Jahr viel Kritik einstecken musste – und der sich so nie wieder wiederholen soll. Dafür soll jetzt ein Spezial-Richter sorgen: Benjamin Roellenbleck (50).

Knallhart-Richter Roellenbleck

Richter  Roellenbleck ist ein Mann der klaren Worte. Als er vergangenes Jahr  einen Senioren-Betrüger zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilte, sagte er: „Wer sowas macht, der muss bluten.“  Während andere Richter sogar Haftstrafen mit den Verteidigern absprechen, um lange Prozesse zu vermeiden, sagte Roellenbleck mal: „Bei mir gibt es grundsätzlich keine Deals.“

„Das war Harakiri“ – mit diesem Worten schickte  Roellenbleck den Totraser von der Aachener Straße in den Knast. Zuletzt hatte der Vorsitzende einen Koma-Schläger zu mehr als fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Messerstecher, der seine Ex vor den Augen eines Kindes (4) attackierte,  musste  neun Jahre in Haft.

Spezialkammer für Sexualverbrechen

Nun wird der Knallhart-Richter zum Spezial-Richter für Sexualstraftaten, so  entschied es  Roland Ketterle (61), der Präsident des Kölner Landgerichts. Die Spezialkammer sei künftig in erster und zweiter Instanz ausschließlich für Fälle von Vergewaltigung, Missbrauch und sexueller Nötigung zuständig. Anlass sei die Reform des Sexualstrafrechts im Jahr 2016, die nach den Vorfällen  in der Kölner Silvesternacht angestoßen wurde.

Statistisch gesehen gebe es jährlich am  Landgericht etwa 15 komplexe Verfahren in diesem Bereich, die nun bei  bestehenden 13. Großen Strafkammer gebündelt würden, berichtete Ketterle. „Spezialisierung ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Effizienz und Qualität der Strafjustiz“, sagte  Peter Biesenbach (70, CDU), NRW-Justizminister.

Keine Fällen sollen mehr liegen bleiben

Während es bei den Staatsanwaltschaften schon vielfach Abteilungen gebe, die sich nur mit bestimmten Gebieten befassten, sei dies bei den Gerichten häufig noch ausbaufähig.

Ein großes Anliegen sei aber eben  auch, „dass keine Fälle mehr lange liegen bleiben“. Und dafür ist jetzt Richter Benjamin Roellenbleck da.