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Kölner Optiker baut eigene BretterDer neueste Clou des Ski-Genies aus dem Bergischen

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Müde, aber stolz: Armin Vogel hält nach nächtelanger Arbeit seinen  neuen Ski in den Händen.

von Christian Knop (knop)

Köln – Beruflich zweigleisig zu fahren, ist schon eine Kunst. Wenn man dann aber auch noch auf zwei Erfolgsspuren unterwegs ist, und das seit 20 Jahren, dann ist das schon eine tolle Geschichte. So wie die von Ski-Genie Armin Vogel. Zwei Herzen, zwei große Leidenschaften pochen in der Brust des 48-Jährigen – und zwei Standorte: Im idyllischen Rösrath liegt das Wintersportgeschäft „Alpenstille“.

Doch von Ruhe kann hier keine Rede sein. Im Laden herrscht reges Treiben, Lkw laden davor palettenweise Skistöcke ab. Hinten in der Werkstatt rotieren neben Massen an Skiern die Maschinen, und es fliegen die Funken: Vogel feilt und tüftelt Tag und Nacht an seiner eigenen Ski-Kreation, die er am Sonntag auf einer Adventsparty der Öffentlichkeit vorstellt. Die taillierten Ski, gefertigt in Italien, sind sein „Baby“, wie er lächelnd erzählt.

22 Modelle aus dem Bergischen

Lange Jahre hat er an seinem Traum gewerkelt, mit seiner Frau Annette sich schließlich das fetzige Design ausgedacht. „Mit einer aufwendigen Konstruktion rund um einen Holzkern haben wir in Handarbeit einen Ski entwickelt, der Maßstäbe setzt und sich optimal fährt. Wir haben insgesamt 22 Modelle“, sagt  der Unternehmer und fügt stolz hinzu: „Alles vollendet hier im Bergischen.“

Skischuhe nach Maß

Ebenso akribisch arbeitet Vogel aber auch am Zubehör, etwa an den Skischuhen. In einem Regal stehen reihenweise Leisten von Kunden, die sich ihre Stiefel wie in einer klassischen Maßschuh-Manufaktur  anfertigen lassen. Schmerzende Füße, Zehen oder Schienbeine – nie wieder. „Ja, bei mir muss alles perfekt sein, ich bin ein Workaholic“, sagt der Vater von zwei Söhnen (Marc und Jan) und erwähnt nebenbei, dass sein Geschäft eine der größten Skiverleihstationen nördlich der Alpen beherbergt: „Was die normale Ski-Industrie fertigt, ist mir nicht gut genug. Ich weiß: Es geht besser.“ Hilfe holt er sich dafür auch in der Bekanntschaft. Eine Freundin liest die Werbebroschüren Korrektur, deren Mann fährt die neuen Ski zur Probe.

Bekannter Optiker aus der City

Szenenwechsel: Rund um die Uhr auf perfektes Handwerk mit Materialien und Menschen eingestellt – das ist Vogel auch mitten in der quirligen Kölner City. Hier ist er seit 2000 Inhaber des bekannten Optikers „Oberländer“ mit Filialen an der Ehren- und Pfeilstraße. Manchmal überschneiden sich diese Welten: „Viele Skifahrer sind Brillenträger und haben häufig auf der Piste Probleme mit dem Sehen  oder den Skibrillen.“ Schön, wenn man sich da mit beiden Branchen bestens auskennt.

Kölner ganz jeck auf Skifahren

Laut dem „Westdeutschen Skiverband“ gibt es neben Zigtausenden Hobby-Läufern im Kölner Raum rund 30 Vereine, die mit Hunderten Skifahrern  organisiert auf die Pisten in den Alpen gehen: „Egal wo man fährt, fast überall sind Kölner dabei“, so Verbands-Präsident Matthias Birkenholz (61). „Da wird viel gesungen und gefeiert. Kölsche Lieder  gehören auf den Skihütten dazu.“