Opfer nackt ausgesetztHeftige Vorwürfe gegen Kölner Intensivtäter (22)

Der Angeklagte steht beim Prozessauftakt mit Händen in den Taschen neben seinem Anwalt.

Alexander D. (22) gab sich beim Prozessauftakt am Dienstag (28. September 2021) lässig. Neben ihm sein Verteidiger Arno Dhein. 

Vor dem Amtsgericht begann ein Prozess gegen Alexander D. unter anderem wegen schweren Raubes. Der 22-jährige Kölner ist kein Unbekannter.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Erst vor wenigen Wochen war Alexander D. (22) als Opfer vor Gericht, weil ein Polizist auf ihn geschossen hatte. Der Beamte wollte den Intensivtäter festnehmen, weil gegen ihn ein Haftbefehl wegen schweren Raubes vorlag. Am Dienstag (28. September 2021) musste der 22-Jährige genau wegen dieses Tatvorwurfs erneut vor Gericht – diesmal aber als Angeklagter.

Neben schweren Raubes wirft ihm die Staatsanwaltschaft  Freiheitsberaubung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Der junge Kölner sitzt bereits in U-Haft, wurde aus der JVA Köln zum Amtsgericht gebracht. 

Prozess in Köln: Umfangreiche Anklage gegen Alexander D. (22)

Am 12. Oktober 2018 soll Alexander D. mit Komplizen die Wohnungstür eines Kölners (heute 25) aufgebrochen, mehrere Kilo Marihuana und mehr als 300 Euro Bargeld erbeutet haben. Der Angeklagte und ein Mittäter sollen dem Mann gedroht haben, ihn zu erschießen, wenn er nicht sagt, wo die Drogen sind. 

Am 2. April 2020 soll der Angeklagte an einer Freiheitsberaubung beteiligt gewesen sein. Demnach sollen mehrere Personen das mutmaßliche Opfer in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft an der Xantener Straße unter Vorhalt eines Messers in ein Auto gezwungen und stundenlang mit ihm durchs Stadtgebiet gefahren sein. 

Köln: Opfer nackt in Park in Bilderstöckchen zurückgelassen

In einem Park in Bilderstöckchen sollen sie das Opfer schließlich aus dem Wagen gezerrt und auf es eingeschlagen haben. Alexander D. soll ihm laut Anklage dabei mit der Faust wuchtig ins Gesicht geschlagen haben. Anschließend sollen die Tatverdächtigen das Opfer vollständig ausgezogen und nackt im Park zurückgelassen haben. 

Beim Prozessauftakt wurden bereits mehrere Zeugen gehört. Darunter der 25-Jährige, dessen Wohnung überfallen worden war. Obwohl die Tat erst drei Jahre zurückliegt, konnte er sich an fast gar nichts mehr erinnern – außer, dass es der Angeklagte nicht gewesen sei. (iri)