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Neue Figur enthülltBesonderes Krippenspiel in Köln: Gemeinde setzt wichtiges Zeichen

Pfarrer Bernd Mönkebüscher (l.) und der Kölner Pfarrer Benjamin Marx enthüllen eine neue Krippenfigur.

Der als homosexuell geoutete Pfarrer Bernd Mönkebüscher (l.) und der Kölner Krippenbauer Benjamin Marx enthüllen in der Kirche Sankt Maria in Lyskirchen eine neue Krippenfigur – den „Mann aus der Mathiasstraße“.

Die Sankt Maria in Lyskirchen-Gemeinde in Köln ist für ihre Offenheit und Toleranz bekannt. In das besondere Krippenspiel der Kirche fand am Freitagabend eine neue Figur Einzug.

von Niklas Brühl (nb)

Köln ist eben oft (angenehm) anders: Das hat auch am Freitagabend (6. Januar 2023) eine feierliche Enthüllung innerhalb einer Kirche wieder einmal gezeigt.

In der Gemeinde Sankt Maria in Lyskirchen, direkt am Rheinufer gelegen, wurde eine neue Figur in die Krippe gestellt – und die ist für einige wohl so gar nicht kirchenkonform. Allerdings steht die Gemeinde bereits seit längerer Zeit für diesen unkonventionellen Weg.

Besonderes Krippenspiel in Kölner Kirche: Neue Figur enthüllt

Denn die mittlerweile 19 verschiedenen Figuren in der besonderen Kölner Kirche sind allesamt nicht solche, die man sich üblicherweise in einer Krippe vorstellt. So gibt es beispielsweise schon eine Prostituierte, ein Roma-Mädchen, ein Flüchtling aus Eritrea, einen Junkie oder einen Roten Funken. Das klare Signal von Krippenbauer Benjamin Marx und der Gemeinde: Bei uns ist wirklich jede und jeder willkommen!

Alles zum Thema Homosexualität

Am Freitagabend bekam die Milieukrippe dann Zuwachs. In der gut gefüllten Kirche wurde die neue Figur enthüllt und vorgestellt – sie wurde von Holzbildhauer Leif-Eric Voss aus Siegburg geschnitzt und von Textilkünstlerin Annette Christoffel aus Brühl liebevoll angekleidet. Mit dem „Mann aus der Mathiasstraße“ fand nun auch eine queere Person Einzug in das besondere Krippenspiel.

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Die Mathiasstraße liegt parallel zur Gemeinde Sankt Maria in Lyskirchen und ist auch wegen der Fetisch-Lokale bekannt. Krippenbauer Marx sendet auch hier wieder die Botschaft: Niemand wird aufgrund seiner Vorlieben ausgegrenzt, die Kirchentür steht allen offen.

Eine Einstellung, wie sie immer noch viel zu selten vorgelebt wird, findet auch Marx: „Genau jetzt ist unsere Figur ein wichtiges Zeichen. Eine Weihnachtspredigt eines Pfarrers in Wittichenau hat vor kurzem erst bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil er in seiner Rede gegen Wokeness und die LGBTQI-Community gewettert und Homosexualität unter anderem als Gotteslästerung bezeichnet hat. Dafür möchte ich, möchten wir nicht stehen.“

Die Krippe stehe für alles, was das Veedel zu bieten hat, so Krippenbauer Benjamin Marx. „Mit dem ‚Mann aus der Mathiasstraße‘ kommt ein weiteres Puzzlestück dazu. In der Krippe, und damit in unserer Kirche, ist für jede und jeden Platz.“

Zu Gast war auch Bernd Mönkebüscher – ein Pfarrer aus Hamm, der sich 2019 als homosexuell outete und auch als Mitinitiator der Aktion „#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst gilt“, die für die Rechte queerer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der römisch-katholischen Kirche eintritt. Er bezeichnete die Krippe in der Sankt Maria in der Lyskirchen-Kirche als einen Segen für Köln und weit über die Stadtgrenzen hinaus.