„Planschemalöör“-SängerJuri Rother (27) rassistisch beschimpft und so reagiert er

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Juri Rother und „Planschemalöör“ mischen die kölsche Musik-Szene kräftig auf.
Köln – Eine Band, ein Phänomen: Seit einem halben Jahr sorgen „Planschemalöör“ auf dem kölschen Musikmarkt mit kölscher Indie-Musik für Furore, räumten beim Vorstellabend der Kajuja ab. Doch kurz vor dem Konzert „Weihnachtsplansch“ am 14. Dezember (Stadtgarten) schlägt Sänger Juri Rother (27) auch nachdenkliche Töne an.
Sänger wurde als Zigeuner bezeichnet
Geboren in Hennef, aufgewachsen mit dem Karneval und seine Wurzeln in Panama: Überall, wo Sänger Juri Rother auftaucht, fliegen ihm die Herzen der weiblichen Fans zu. Wirklich aller Fans?
„Leider nicht“, sagt der Sänger (er liest in seiner Freizeit gerne Fantasy-Romane) im EXPRESS-Gespräch. Das jüngste Beispiel: Bei einem Auftritt auf der Gamescom wird Juri wüst beschimpft. „Auf einmal kommen dann Rufe wie: Zigeuner. Da denkt man sich: Krass, wovor haben diese Menschen Angst? Dass ich ihnen ein Kölsch wegtrinke?“, sagt Juri.

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Beach-Boys: Planschemalöör sind erfolgreich in das Unternehmen Karneval gestartet.
„Es verletzt mich nicht“
Ein Umstand, den er schon öfter erlebt hat. „Auf Konzerten kommen diese Sprüche leider vor. Das bestärkt mich dann aber umso mehr, den Song weiter zu spielen.“ Beschäftigen den sympathischen Musiker diese Momente?
„Es verletzt mich nicht. Wir als Band beschäftigen uns aber natürlich damit. Was ist, wenn so ein Idiot auf einmal vor dem Bandbus steht und mich beschimpft. Wenn ich ihm dann eine reinhaue, gelte ich womöglich noch als unsympathisch. Deshalb wollen wir es gar nicht so weit kommen lassen.“
Planschemalöör überzeugen mit ihrer Musik
Vielmehr überzeugen Planschemalöör (die Outfits haben sich die Jungs nach einem gemeinsamen Aufenthalt in Australien ausgedacht) mit wirklich guter Musik.
Auch wenn Juri nach eigener Aussage noch nie selbst eine Sitzung besucht hat, sorgen er und seine Kollegen Pierre Pihl, Alex Mayer und Mathis Rasmussen für frischen Wind im Karneval. Mit „Heimat“ haben die Jungs einen tollen Debüt-Song hingelegt. Ein Lied, das auch auf Juri passt. „Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, wo ich mich zu Hause zu fühlen habe.“
Eine Band, ein Statement: Wenn es am 14. Dezember im Stadtgarten zum „Weihnachtsplansch“ kommt, werden die Fans Juri und seine Jungs bejubeln – in ihrer erklärten Heimat Köln.