Schlechte Nachrichten für den Geldbeutel! Wenn es um die Müllgebühren geht, ist Köln trauriger Spitzenreiter in ganz NRW. Der Bund der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen schlägt Alarm und deckt die krassen Unterschiede im Land auf.
Gebühren-Hammer in KölnNirgendwo in NRW ist der Müll so teuer

Copyright: Michael Bause
Müll-Ärger in Köln! Die Gebühren für die Abfuhr sind 2024 schon wieder gestiegen und treffen die Haushalte hart.
Es bleibt ein teures Ärgernis: Die Gebühren für Abfall und Abwasser in Nordrhein-Westfalen sind schon wieder gestiegen! Ein neuer Vergleich zeigt, wie riesig die Unterschiede zwischen den Städten und Gemeinden sind. In den teuersten Orten müssen die Menschen vier- bis fünfmal mehr zahlen als in den günstigsten – ein echter Hammer!
Um das Ganze vergleichbar zu machen, rechnet der Bund der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen mit einem Musterhaushalt. Das Ergebnis: Für eine vierköpfige Familie kletterte die Müllgebühr im Schnitt um 2,5 Prozent auf 306,80 Euro. Doch einige Kommunen langen richtig hin: In Mechernich stiegen die Gebühren um 30 Prozent, in Düsseldorf um 14 Prozent.
Und: Nirgendwo ist die Rechnung für einen Musterhaushalt so hoch, wie in Köln. 553,17 Euro!
Aber warum ist das so? Laut Steuerzahlerbund liegt es oft an kommunalen Extras wie wöchentlichen Leerungen. Dazu kommen Kostensteigerungen bei Entsorgungsfirmen und neue Gesetze wie die CO₂-Bepreisung für Müllverbrennungsanlagen.
Besonders tief müssen die Kölner und Kölnerinnen in die Tasche greifen. Satte 553,17 Euro zahlt der Musterhaushalt hier im Jahr! Zum Vergleich: Im Rhein-Sieg-Kreis sind es 349,32 Euro, im Rhein-Erft-Kreis sogar nur 283,78 Euro. Auch der Oberbergische Kreis ist mit 345,48 Euro deutlich günstiger.
Immerhin, ein kleiner Lichtblick: Immer mehr Kommunen bieten den Bürgerinnen und Bürgern mehr Wahlmöglichkeiten bei der Tonnengröße an. Wer Müll vermeidet, kann so vielleicht ein paar Euro sparen. Mittlerweile gibt es in 304 Kommunen eine 80-Liter-Tonne und in 190 Kommunen sogar eine 60-Liter-Tonne.
Auch die fiktive Restmüllmenge, die jede Person verursachen soll, sinkt langsam von 18,6 Liter auf 17,4 Liter pro Woche.
Mit der EXPRESS-App keine News mehr verpassen! Jetzt runterladen – für iPhone oder Android.
Rik Steinheuer, der Vorsitzende des Steuerzahlerbunds NRW, nennt das einen „erfreulichen Trend“. Er warnt aber: „Denn es hilft nichts, wenn eine Kommune zwar längere Leerungsintervalle und kleine Tonnengrößen anbietet, diese aber selbst von Kleinfamilien wegen eines zu hoch angesetzten Mindestvolumen pro Person und Woche nicht gebucht werden dürfen.“
Um die Kosten zu drücken, fordert der Verband: Schluss mit wöchentlichen Leerungen, her mit Bioabfall-Containern auf Wertstoffhöfen und eine Befreiung der Müllfahrzeuge von der Mautpflicht. Die seien schließlich Teil der Daseinsvorsorge.
Und als wäre das nicht genug: Auch die Abwassergebühren ziehen kräftig an – um durchschnittlich 5,1 Prozent! „Hier verfestigt sich ein Trend“, so Steinheuer. Die Zahl der Städte, wo ein Musterhaushalt über 1.000 Euro zahlen muss, ist um ein Drittel auf 78 gestiegen.
Die Spanne ist riesig: Während in Monschau krasse 1.688 Euro fällig werden, sind es in Reken nur 330 Euro – ein Unterschied von über 400 Prozent!
Der Steuerzahlerbund wehrt sich dagegen und hat Klagen eingereicht. Es kann nicht sein, dass Städte mit den Gebühren Gewinne auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger machen und damit ihren Haushalt aufbessern. Der Kampf für fairere Gebühren geht also weiter. (red)