Not-Operation für Fuchs OleKölner Medizin-Studierende eröffnen ganz besonderes Krankenhaus

Medizinstudierende Chiara Wieser (23) kümmert sich um mitgebrachtes Kuscheltier.

Marie (3) bringt ihren Plüsch-Fuchs Ole zur Vorsorge-Untersuchung ins Teddy-Krankenhaus an der Uniklinik Köln. Unser Foto wurde am 31. Mai 2022 aufgenommen.

Die Fachschaft Medizin der Kölner Universität hat am 31. Mai 2022 ihre Pforten für das Teddy-Krankenhaus an der Uniklinik geöffnet.

von Alina Schurillis (asl)

Die kleine Marie besucht am Dienstagmittag (31. Mai) zusammen mit Papa Felix das Teddy-Krankenhaus auf dem Gelände der Uniklinik. Sie möchte hier gerne eine Vorsorge-Untersuchung für ihren Fuchs Ole durchführen lassen. Ole scheint es gut zu gehen, aber was ist das? Im Röntgenbild wird etwas im Plüschbauch des gleichaltrigen Fuchses sichtbar, was dort doch nicht hingehört: eine Büroklammer.

Im Teddybär-Krankenhaus sind Marie und Fuchs Ole jedoch in den besten Händen. Dieses ist nämlich ein Projekt der Fachschaft Medizin der Universität zu Köln, welches mittlerweile einmal im Jahr stattfindet.

Köln: Medizin-Studierende eröffnen Teddy-Krankenhaus an der Uniklinik

Jedes Kind im Alter von 2-10 Jahren kann so mit seinem kranken Kuscheltier oder seiner kranken Puppe vorbeischauen. „Und natürlich sind auch nicht nur Bären willkommen“, heißt es in einem Schreiben der medizinischen Fakultät.

Die Röntgenröhre des Kölner Teddy-Krankenhauses

Medizinstudentin Chiara Wieser (23) kümmert sich um Maries mitgebrachtes Kuscheltier an der Röntgenröhre.

Zahlreiche Medizinstudentinnen und -studenten und Krankenpflege-Auszubildende behandeln an zwei Tagen kranke und verletzte Kuscheltiere. Die Kinder sollen so die Abläufe von Krankenhaus-Behandlungen kennenlernen und die Angst vor Ärzten und Operationen abbauen.

In drei großen Zelten vor dem Gebäude der Frauenklinik in Lindenthal finden die Kinder alles, was zu einem richtigen Krankenbesuch dazu gehört: Eine Anmeldung, ein internistisches Zelt, wo das Kuscheltier intensiv untersucht wird, eine Röntgenabteilung, ein OP-Zelt und eine Zahnputzstation.

Marie mit Fuchs Ole im OP-Zelt des Teddybär-Krankenhauses

Fuchs Ole bekommt im OP-Zelt schlussendlich die Büroklammer aus seinem Bauch operiert. Marie (3) steht ihrem Kuscheltier zur Seite.

Am Ende des Besuches gibt es zudem eine Apotheke, wo die Kinder zusammen mit ihrem verarzteten Plüschtier für ihre Tapferkeit eine Süßigkeit, ein Spielzeug oder Obst bekommen. Bei vielen Untersuchungen können die Kinder auch mithelfen.

Leiter Oliver Thumbs im Rettungswagen am Kölner Teddybär-Krankenhaus

Medizinstudent Oliver Thumbs (24) misst bei einen im Rettungswagen liegenden Koalabären den Blutdruck.

„Die Kinder, die hier mit ihren Kuscheltieren vorbeikommen, zeigen allesamt unglaublich viel Faszination dafür, wenn an ihrem Kuscheltier etwas gefunden wird und dies danach im Operationszelt behoben wird.“, so Oliver Thumbs, Leiter des Teddybären-Krankenhauses und Medizinstudent an der Uni Köln. „Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie gut die Kinder einzelne Symptome an der Anmeldestation nennen können.“

Am Mittwoch (1. Juni) findet von 14 bis 16 Uhr eine offene Sprechstunde für Kinder und ihre Stofftiere mit Wehwehchen im Teddybär-Krankenhaus statt. Dieses ist auf der Freifläche hinter der Klinikkirche am Gebäude 47 der Uniklinik (Zugang über die Robert-Koch-Straße) zu finden. (als)