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„Der Gringo aus Brück“Kölner Keanu (19) macht Kreisliga-Klub auf der ganzen Welt bekannt

Keanu Selbst und Kinder aus Costa Rica schauen nach dem Training in die Kamera.

Der Kölner Keanu Selbst trainiert aktuell Kinder in Costa Rica – natürlich im Trikot des SC Brück.

Der 19-jährige Kölner Keanu Selbst macht derzeit eine Work-and-Travel-Reise in Süd- und Mittelamerika. In Costa Rica ist er aktuell als Jugendfußballtrainer tätig – immer mit dabei ist der SC Brück.

von Niklas Brühl (nb)

Costa Rica ist vor allem für seinen Arabica-Kaffee und die überwältigende Naturschönheit bekannt. In dem mittelamerikanischen Land selbst erlangt aktuell jedoch ein kleiner Kölner Kreisligaverein Bekanntheit – zumindest ein bisschen.

Verantwortlich dafür ist der 19-jährige Keanu Selbst, der in diesem Jahr sein Abitur abschloss und selbst für einige Jahre in der Jugend vom SC Brück kickte. Momentan lebt er innerhalb seines Work-and-Travel-Jahres für einige Wochen in Costa Rica, zieht demnächst weiter nach Kolumbien. Immer mit dabei hat er die Trikots des SCB – und ist für die Kinder vor Ort bereits zum „Gringo aus Köln-Brück“ geworden.

Kölner trainiert Kinder in Costa Rica – und repräsentiert seinen Heimatklub

Keanu hat sein gesamtes bisheriges Leben im rechtsrheinischen Veedel in Köln verbracht. Auch im Fußball ging er in Brück seine ersten Schritte: „Da ich in Brück aufgewachsen bin, habe ich dort beim SC Brück auch das erste Mal Fußball in einem Verein gespielt und dort einige erfolgreiche Jahre als Jugendspieler verbracht“, sagt er gegenüber EXPRESS.de.

„Zum Fußball bin ich wahrscheinlich durch meine Begeisterung für Sportarten an sich gekommen. Und besonders zum Fußball durch meinen Vater, der ebenfalls ein begeisterter Fußballfan ist und mit dem ich so gut wie jedes Spiel auf der Couch oder im Stadion verfolge.“

Und seine Begeisterung für den Sport hat er auch mit nach Costa Rica genommen, denn der 19-Jährige trainiert dort mittlerweile Kinder zwischen acht und zwölf Jahren – eine besondere Erfahrung für den Kölner, wie er gegenüber EXPRESS.de sagt: „Ich habe mich hier vor Ort auf die Suche nach einer Freiwilligenarbeit gemacht, damit ich möglichst viel Spanisch sprechen kann und möglichst billig Reisen kann. Als ich dann auf die Anzeige als Fußballtrainer für Kinder gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das machen möchte, da mich der Beruf als Trainer auch sehr interessiert.“

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Für Keanu die perfekte Symbiose, um seine Reise mit dem Lernen der spanischen Sprache und seiner fußballerischen Leidenschaft zu kombinieren.

Kölner in Costa Rica: Trainingszeiten werden eher locker genommen

Die Unterschiede zwischen dem Trainerjob in Deutschland und in Costa Rica sind dem 19-Jährigen jedoch bereits nach wenigen Einheiten aufgefallen.

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – in Deutschland sehr gerne gesehen – wird in Mittelamerika eher ein wenig lockerer genommen, wie Keanu mit einem Lächeln im Gesicht sagt: „Die außergewöhnlichste Erfahrung in Bezug auf den Fußball bis jetzt ist, dass es keine festen Termine gibt. Mal ist Training, mal nicht. Mal kommen 15 Kinder, mal nur fünf. Was allerdings aus der Sicht eines Trainers natürlich nicht wirklich positiv ist.“

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Immer dabei hat er während der Trainingseinheiten das Trikot vom SC Brück – für Keanu eine Herzensangelegenheit: „Ich finde den Gedanken sehr schön, der ganzen Welt zu zeigen, wo ich selber herkomme und wie Fußballvereine auf der anderen Seite der Welt aussehen. Außerdem möchte ich nach meiner Reise beim SC Brück vielleicht als Jugendtrainer tätig sein.“

Beim Kölner Klub selber kommen die außergewöhnlichen Fotos vom Training in Costa Rica ebenfalls gut an, der Verein postete die Impressionen stolz auf seinen Social-Media-Kanälen.

Keanu in Costa Rica: „Köln vermisse ich sehr“

Neben dem Fußball hat Keanu aber auch schon weitere besondere Erfahrungen im mittelamerikanischen Land gemacht. „Die Offenheit der Menschen ist wirklich beeindruckend. An einem Abend saß ich alleine am Strand, als sich ein Mann neben mich gesetzt hat und angefangen hat, für mich und ihn Gitarre zu spielen und dabei zu singen, obwohl ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Das sind Erfahrungen fürs Leben.“

Demnächst geht es für den 19-Jährigen weiter nach Kolumbien, dort leben Bekannte von ihm. Bis dahin will er sein Spanisch, das er bisher nur in der Schule gelernt hatte, vor allem auf dem Trainingsplatz in Costa Rica noch weiter verbessern.

Trainingsübungen auf einem Fußballplatz in Costa Rica.

Im Trikot vom SC Brück trainiert Keanu die acht- bis zwölfjährigen Kinder in Costa Rica – ob er den neuen Keylor Navas schon gefunden hat?

Trotz der Fülle an neuen Erfahrungen schweifen Keanus Gedanken auch immer mal wieder in Richtung Deutschland ab. „Köln vermisse ich sehr. Besonders das kölsche Essen sowie meine Familie und meine Freundinnen und Freunde. Und natürlich besonders den Stadtteil Brück. Aber auch der Gedanke, dass bald die Karnevalszeit ohne mich losgeht, tut ein wenig weh“, sagt der 19-Jährige gegenüber EXPRESS.de.

Eins dürfte ihm aber gewiss sein: Die Akteure vom SCB werden wohl, auch aus der Ferne, nicht nur mit einem Kölsch, auf den „Gringo aus Köln-Brück“ anstoßen.