Immo-Boom vorbei?Neue Analyse zeigt: Kaufpreise in Köln sinken deutlich

Die Sonne leuchtet am Morgen die Altstadt, den Dom (M) und die Kirche Groß St. Martin (r) an.

Die Preise im Kölner Immobilienmarkt scheinen immer weiter zu sinken. Das Symbolfoto vom 2. März 2021 zeigt die Kölner Altstadt.

Endlich wieder günstiger wohnen – auch in Köln? Laut einer Analyse soll das wohl in diesem Jahr möglich sein. 

Wer eine Wohnung mieten oder kaufen möchte, der muss tief in die Tasche greifen – doch die Preise sinken. Auch in der beliebten Domstadt Köln sind die Kaufpreise im Vorjahresvergleich deutlich gefallen.

Vor einem Jahr kosteten Eigentumswohnungen in Köln noch über 5000 Euro pro Quadratmeter. Nach einem Rückgang von 7,6 Prozent liegt der aktuelle Durchschnittspreis in Köln bei 4.996 Euro pro Quadratmeter.

Kölner Immobilienmarkt: Kaufpreise für Wohneigentum sinken

Und auch in Düsseldorf sind die Preise gesunken: Ähnlich wie in Köln lagen diese im vergangenen Jahr bei rund 5000 Euro pro Quadratmeter. Mittlerweile ist dieser auf 4756 Euro gesunken, das bedeutet auch hier gab es einen Rückgang von 6,1 Prozent.

Aber nicht nur die Großstädte können mit sinkenden Kaufpreisen locken: Wiesbaden (-5,9 Prozent), Münster (-5,8 Prozent) und Mainz (-5,6 Prozent) bewegen sich allesamt auf einem ähnlichen Preisniveau von rund 4500 Euro pro Quadratmeter. In Offenbach (-8,2 Prozent) und Bonn (-8,6 Prozent) sind die Preise innerhalb eines Jahres sogar unter die 4000-Euro-Marke gefallen.

Der teuerste aller untersuchten Kreise ist der Stadtkreis Frankfurt am Main mit einem aktuellen Quadratmeterpreis von im Durchschnitt 5927 Euro.

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Doch auch in der Bankenmetropole hat sich Wohnraum spürbar vergünstigt: Vor einem Jahr mussten noch Angebotspreise von 6326 Euro gezahlt werden, was einem Rückgang von 6,3 Prozent entspricht. 

Aber woher kommen die plötzlich sinkenden Preise? Die hohe Inflation seit dem Krieg in der Ukraine und der damit einhergehende Anstieg der Bauzinsen haben den Immobilienboom vor einem Jahr abrupt beendet.

Die Nachfrage nach Wohneigentum und damit die Kaufpreise gehen also zurück – so auch im Westen Deutschlands: In 82 von 91 untersuchten Stadt- und Landkreisen sind die Preise von Wohnungen von Juni 2022 zu Juni 2023 gesunken. Das zeigt die aktuelle Analyse des Immobilienportals immowelt. 

Die Analyse hat durchschnittliche Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten Stadt- und Landkreisen untersucht, unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Immobilienportal bestätigt: „Es kommt häufig zu Nachverhandlungen“

„In allen Regionen Deutschlands sinken derzeit die Immobilienpreise. Auch in vielen Kreisen in den westlichen Bundesländern haben die Preise im vergangenen Jahr spürbar nachgegeben“, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director.

Weiter heißt es: „Der Hauptgrund für die Rückgänge sind die gestiegenen Zinsen und die erschwerten Finanzierungsbedingungen, die zu einem Nachfragerückgang geführt haben. Doch dieser bietet auch Chancen für Käufer und Käuferinnen: Denn durch den geringeren Konkurrenzdruck kommt es auch immer häufiger zu Nachverhandlungen beim Preis.“

Der günstigste aller untersuchten Kreise liegt mit der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen im Ruhrgebiet. Zwar sind dort die Preise mit einem Plus von 0,7 Prozent nahezu stabil geblieben, an den Quadratmeterpreis von 1632 Euro kommt dennoch kein anderer Kreis heran.

Doch es gab nicht nur Preisrückgänge! In neun Kreisen haben sich die Angebotspreise von 2022 auf 2023 verteuert. In keiner der Regionen werden allerdings Durchschnittspreise von über 3000 Euro verlangt. Den stärksten Zuwachs verbuchen der Regionalverband Saarbrücken und der Landkreis Trier-Saarburg aus Rheinland-Pfalz mit jeweils 4,9 Prozent. (dpa/kvk)