DeepL geht derzeit durch die Decke. Und das, obwohl das Kölner Start-up große Konkurrenz hat. Neuerdings hat das Unternehmen sogar eine magische Grenze überschritten.
Konkurrenz für GoogleDeepL knackt magische Grenze und ist wertvollstes Kölner Start-Up

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Jaroslaw Kutylowski ist der Gründer und Chef von DeepL. Sein Unternehmen geht gerade durch die Decke. Das Foto zeigt ihn am 22. September 2021.
Unfassbares hat das Kölner Start-up namens DeepL geschafft: Der Wert des noch jungen Unternehmens wird seit Neuestem offenbar auf eine Milliarde Dollar geschätzt (etwa 960 Millionen Euro).
Das berichtete am Donnerstag (17. November 2022) der „Kölner Stadt-Anzeiger“, der sich auf Informationen aus dem Firmenumfeld beruft. Fünf Jahre nach der Gründung von DeepL gehört die Internetseite schon zu den 100 am häufigsten aufgerufenen Seiten im World Wide Web.
Köln: Start-up macht Google Konkurrenz
Gegründet wurde das Unternehmen, das seinen Sitz in Ehrenfeld hat, im Juli 2017. Mittlerweile hat es laut eigenen Angaben 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gründer und Hirn hinter DeepL ist Dr. Jaroslaw Kutylowski. Er studierte an der Universität Breslau und der Universität Paderborn Informatik.
DeepL ist ein Onlinedienst, der maschinelle Übersetzungen anbietet. Das Besondere an DeepL: Es arbeitet auf der Basis von künstlichen neuronalen Netzwerken. Diese sind beispielsweise in der Lage, selbst aus Fehlern zu lernen.
Wer die Website aufruft, kann sich dort Texte bis zu 5.000 Zeichen kostenlos in verschiedene Sprachen übersetzen lassen. Ebenso lassen sich mit DeepL komplexere Übersetzungsvorgänge vollziehen: Beispielsweise können ganze digitale Dokumente und Präsentation in andere Sprachen transferiert werden. Wer mehr als drei Dokumente pro Monat übersetzen lassen möchte, muss jedoch zahlen.
Laut eigenen Angaben seien die Übersetzungen von DeepL bis zu sechsmal präziser als die Übersetzungen anderer Anbieter. Und auch unabhängige Untersuchungen bestätigen die Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten wie zum Beispiel „Google Translate“. Der Knackpunkt: Google unterstützt 133 Sprachen, DeepL lediglich 29.
Wegen der Präzision und der Erfolge sind nun drei neue Firmen bei der Aktiengesellschaft von DeepL eingestiegen. Zu den Geldgebern der Finanzierungsrunde gehören die US-Investoren IVP und Bessemer sowie der europäische Risikokapitalgeber Atomico, wie „Business Insider“ zunächst berichtet hatte. Wie viele Anteile die Firmen übernehmen, blieb allerdings zunächst unklar. (jm/dpa)