Grausige DetailsKölner Gericht fällt Urteil über Mutter (31), die ihr Baby getötet hat

Eine Frau sitzt neben ihrem Anwalt in einem Gerichtssaal.

Die 31-Jährige auf der Anklagebank des Kölner Landgerichts, hier beim Prozessauftakt am 24. Februar 2023. Neben ihr sitzt ihr Verteidiger Marc Donay.

In Köln ist eine Frau wegen Totschlags zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Sie hat gestanden, ihr vier Monate altes Baby getötet zu haben.

Dieser Fall hatte Anfang des Jahres für viel Aufsehen gesorgt. Weil sie ihre viereinhalb Monate alte Tochter getötet haben soll, ist eine 31-Jährige in Köln zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden.

Das Landgericht sprach die Frau am Dienstag (21. März) wegen Totschlags in einem minder schweren Fall schuldig. Die Frau hatte die Tat nach Angaben des Gerichts in einer nichtöffentlichen Sitzung gestanden und zudem Reue gezeigt.

Köln: Frau aus Kerpen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Laut Urteil hatte die Frau, die damals in einem Frauenhaus in Kerpen (Rhein-Erft-Kreis) lebte, dem Säugling im August 2022 ein Kissen ins Gesicht gedrückt - das Baby erstickte.

Anschließend soll sie den Leichnam in einen Kinderwagen gelegt und sich zu einem nahe gelegenen See in einem ehemaligen Tagebaugebiet begeben haben. Dort habe die Frau „eine kleine Bestattungszeremonie“ für ihre Tochter abgehalten, bevor sie versucht habe, sich selbst zu töten. Zwei Tage später wurde sie demnach mit Verletzungen von Spaziergängern auf einem Feldweg gefunden.

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Eine entscheidende Rolle spielte laut Urteil der Vater des Kindes. „Ein bizarrer Mann, eine Art Reichsbürger“, hieß es in der Urteilsbegründung. Er habe die Angeklagte beständig unter Druck gesetzt, ein Kind zu kriegen, um aus „germanischem Gedankengut“ heraus „die Ahnenlinie“ fortzusetzen.

Diesem „Anforderungsprofil“ habe die in ihrer Reife verzögerte und nur mit niedrigem Durchsetzungsvermögen ausgestattete 31-Jährige nichts entgegensetzen können, sagte die Richterin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa)


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