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Auf Balkon in VeedelPlötzlich war Kölnerin Entenmama – und verrät jetzt ihre Tricks

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Ente Alice, hier im Jahr 2020, brütet seit drei Jahren auf dem Balkon von Alexandra Sorgenicht, mitten in Köln-Sülz.

Köln – Ente Alice hat ihren Platz auf dem Balkon von Alexandra Sorgenicht in Köln-Sülz seit drei Jahren reserviert. Die Stockente brütete in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in ihrem Blumenkübel, mitten in der Stadt.

  • Entenmama brütet in Blumenkübel auf Balkon mitten in Köln
  • Vor drei Jahren kam sie das erste Mal auf den Balkon
  • Dies ist kein seltenes Phänomen

Acht Küken schlüpften am Ostersonntag (4. April) und lebten einige Tage mit ihrer Mutter bei Alexandra. Die taufte ihren wiederkehrenden Gast auf den Namen Alice.

Mitten in Köln: Entenmama brütet wiederholt in Blumenkübel

„Es war eine große Überraschung, als die Ente vor drei Jahren das erste Mal kam”, erinnert sich Alexandra. Mit der Zeit lernte sie, wie sie sich am besten um die Entenfamilie kümmern konnte. Sie klebte die Lücken im Balkon ab und stellte einen kleinen Teich auf.

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In den ersten beiden Jahren setzte sie Alice und ihre Küken jedes Mal am Decksteiner Weiher aus. Doch in diesem Jahr machte sie sich Sorgen um die wehrlosen Kleinen. „Ich möchte die Küken vor Fressfeinden schützen. Ich habe das Gefühl, ich habe eine Verantwortung”, erklärt sie.

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Alexandra Sorgenicht richtete ihren Balkon für die Entenfamilie her.

Aus diesem Grund suchte Alexandra einen geeigneten Ort für die kleine Familie und fand mit Hilfe des Kölner Nett-Werks auf Facebook einen privaten Teich, wo sie die Enten hinbringen konnte.

Kein seltenes Phänomen: Enten brüten vermehrt auf Balkonen

Stockenten, die in Blumenkübeln auf Balkonen mitten in der Stadt brüten, seien keine Seltenheit, erklärt Achim Kemper vom Kölner NABU. Sie brüten auch auf Gebäudedächern. „In einem Blumenkübel ist das Nest relativ sicher vor Plünderern”, erklärt er. Die Ente habe ein natürliches Bedürfnis, in der Höhe zu brüten, um wenigsten den Beutegreifern am Boden zu entkommen.

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Immer wieder schaut Ente Alice bei Alexandra Sorgenicht vorei. Seit drei Jahren brütet sie auf dem Balkon.

Aber was sollte man tun, wenn eine angehende Entenmutter sich plötzlich auf dem eigenen Balkon einnistet? „Tierfreunde lassen die Ente dort in Ruhe brüten”, hebt Kemper hervor. In der Regel dauert das etwa drei Wochen. In der Zeit sollte der Balkon aber besser gemieden werden, um die Ente nicht zu stressen.

„Balkonenten” in Köln: Das ist zu tun

Sobald die Kleinen geschlüpft sind, können sie auch alleine vom Balkon springen. „Die Küken haben weiche Knochen und überstehen einen Sprung aus der Höhe problemlos”, erklärt Kemper. Gemeinsam mit ihrer Mutter finden sie dann den Weg zum nächstgelegenen Wasser.

Ist die gesamte Entenfamilie auf der Straße, sei es ratsam, sie zum Wasser zu begleiten, meint der Kölner Weiherparte Wolfhard Scherping. Er wird bei „Balkonenten” oft zu Rate gezogen. Auf dem Weg gebe es zu viele Gefahren für die Küken – seien es andere Tiere, Gullideckel oder Autos.

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Balkonente Erna brütete dieses Jahr in einem Blumenkübel in Sürth. Sie wurde von „Schwäne Köln” mit ihren Küken in die Freiheit begleitet.

Schaffen es die Enten nicht vom Balkon oder ist keine Wasserstelle in der Nähe, sollten die Küken samt Mutter eingefangen und zum Wasser gebracht werden. Experten vom Tiernotruf oder der Dogman-Tierhilfe haben dafür ihre Tricks, erzählt Scherping.

Auf gar keinen Fall sollten Mutter und Küken jedoch für den Transport voneinander getrennt werden, betont Achim Kemper ausdrücklich. „Die Gefahr ist zu groß, dass sie sich nicht wiederfinden.”

So handhabte es auch Alexandra Sorgenicht mit Ente Alice und ihren Kleinen. Am Montag (26. April) fanden sie in einer großen privaten Teichlandschaft in Erftstadt ein neues Zuhause. „Ich bin mir sicher, dass Alice wiederkommen wird”, freut sich Alexandra. Doch einen Haken gibt es, denn sie sucht einen Nachmieter für ihre Wohnung. „Der neue Mieter muss damit einverstanden sein, den Balkon für ein paar Wochen im Jahr abzugeben.”