Jaguar umgebautKölner Ehepaar schmort nach Drogenfahrt im Schweden-Knast

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Kokain schmuggelte ein Kölner Ehepaar, bis es von der Polizei festgenommen wurde (Symbolfoto).

Köln – Für ein Kölner Ehepaar erschien es als lukratives Geschäft; dreitägige Touren mit dem Auto nach Norwegen und dafür bis zu 5000 Euro verdienen. Es waren Kurierfahrten, in den Fahrzeugen waren jeweils drei Kilogramm Kokain versteckt. Mehrfach ging das gut, dann fiel der Schmuggel dem Zoll hinter der dänischen Grenze auf. Die Kölner sitzen seitdem in Schweden im Gefängnis.

Köln: Mutmaßlicher Drahtzieher nennt sich „Mr. X“

Seit Dienstag muss sich ein mutmaßlicher Drahtzieher aus Albanien vor dem Landgericht Köln verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, die Drogenfahrten des Kölner Ehepaares organisiert und überwacht zu haben. Der 41-Jährige soll sich gegenüber den Kurieren als „Mr. X“ ausgegeben haben. Ein weiterer Beteiligter, der als Kronzeuge auftrat, hatte ihn angeschwärzt.

Die Kurierfahrten hatte das Ehepaar vornehmlich mit einem auf sie zugelassenen Jaguar vorgenommen. In dem Fahrzeug wurde der Beifahrerairbag entfernt und so Platz für ein Drogenversteck geschaffen. Die letzte Fahrt im September 2018 endete im Knast. Die Zollfahnder hatten das Kokain in einem geschaffenen Hohlraum im Bereich der Rückbank entdeckt.

Haftstrafe für Kölner Ehepaar in Schweden

Mehr als fünf Jahre Haft hatte das Kölner Pärchen in Schweden kassiert, derzeit warten die Verurteilten auf ihre Auslieferung nach Deutschland, die sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verzögern dürfte. Hier soll ihnen für die weiteren Taten, die jeweils auch die Einfuhr der Drogen aus dem niederländischen Rotterdam mit Zwischenlagerung in Köln betreffen, der Prozess gemacht werden.

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Dann ist noch ein erheblicher Strafzuschlag zu erwarten. Die Ermittler konnten dem Ehepaar insgesamt neun Kurierfahrten mit insgesamt 27 Kilogramm Kokain mit einem Verkaufswert von 880.000 Euro nachweisen. Die Kölner hatten auf ihrem Computer dem Vernehmen nach akribisch Buch geführt, auch wurden diverse Chatverläufe gefunden.

Kölner Verteidiger will Freispruch erreichen

Der mutmaßliche Auftraggeber schwieg zum Prozessauftakt, sein Verteidiger Thomas Gros beantragte zunächst weitere Akteneinsicht. Anwalt Gros deutete an, einen Freispruch für seinen Mandanten erzielen zu wollen.

Als Schlüsselperson gilt hier der mutmaßliche Komplize, der durch die Kronzeugenregelung zuletzt relativ milde bestraft wurde. Der Prozess wird fortgesetzt.