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Unfassbarer UmsatzeinbruchKölner Spezial-Geschäft kämpft ums Überleben

Die Außenansicht des Reisebüros „Kaplan Russland Reisen“ in Köln am Ehrenfeldgürtel.

Das Reisebüro „Kaplan Russland Reisen“ existiert seit 1997. Momentan macht das Geschäft schwierige Zeiten durch. Das Foto ist aus dem Dezember 2022.

Es sind schwierige Zeiten für Unternehmerinnen und Unternehmer. Wirtschaftlich besonders hart trifft es derzeit ein Reisebüro in Köln-Ehrenfeld, das von einer gebürtigen Ukrainerin betrieben wird.

Es steht aktuell schlecht um ihren Laden in Köln-Ehrenfeld: Irina Kohler (Nachname auf Wunsch geändert) betreibt auf dem Gürtel ein kleines Reisebüro. Ihr Kerngeschäft: Flugreisen nach Russland und in die Ukraine. 

Doch nicht erst seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine ist der Umsatz von „Kaplan Russland Reisen“ drastisch eingebrochen.

Köln: Dramatischer Umsatzeinbruch bei Reisebüro in Ehrenfeld

Die Zielgruppe des Reisebüros lag in der Vergangenheit auf „älteren Menschen, die nicht mit dem Internet umgehen können.“ 70 Prozent der Kundinnen und Kunden waren Deutsche. Das Personal von „Kaplan Russland Reisen“ half ihnen bei der Buchung.

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„Vor etwa acht Jahren hatten wir hier noch sieben Festangestellte“, schildert die Chefin am Montag (12. Dezember 2022) gegenüber EXPRESS.de. Doch diese Zeiten sind vorbei: „Jetzt sitze ich hier alleine mit meiner Buchhalterin.“

Irina Kohler, die 1997 aus der Ukraine nach Deutschland gekommen ist, übernahm das Reisebüro im Februar 2019. Damals war von all dem, was die folgenden drei Jahre passieren sollte, noch nichts zu ahnen: Zunächst kam 2020 die erste Corona-Welle. Niemand durfte mehr fliegen, die Umsätze brachen schlagartig ein – und gebuchte Reisen mussten erstattet werden.

Im Jahr 2021 stieg die Anzahl der Reisen wieder – und somit auch der Umsatz. Ende Februar 2022 folgte dann allerdings Putins anhaltender Angriff auf die benachbarte Ukraine. Ein Fiasko.

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„Seit Beginn der Sanktionen ist die Anzahl der Buchungen nach Russland und in die Ukraine um 95 Prozent zurückgegangen“, erklärt Irina Kohler: „Es gibt viel Interesse an Reisen in diese Länder, aber es werden überhaupt keine direkten Flüge mehr angeboten.“

Die nicht mehr möglichen Direktflüge stellen ein Problem dar. „Flüge nach Russland erfolgen über Drittländer wie Serbien oder die Türkei – und sind damit wesentlich teurer! Das kann sich einfach kaum jemand leisten“, erläutert die Geschäftsführerin.

Russland- und Ukraine-Reisen kosten jetzt 800 bis 900 Euro

„Vor dem Krieg kosteten Hin- und Rückflug – ohne Gepäck – zusammen um die 280 Euro.“ Zum Vergleich: Jetzt bezahlen Kundinnen und Kunden dafür im Regelfall 800 bis 900 Euro.

Hinzu kommen preisliche Schwankungen, die es in sich haben – beispielsweise bedingt durch Feiertage oder spontane Buchungen: So berichtet Kohler von einer Kundin, die kürzlich aus persönlichen Gründen schnell nach Russland reisen musste – und dafür satte 2300 Euro hinlegte.

Wie geht es nun weiter für Irina Kohler und ihrem Geschäft „Kaplan Russland Reisen“?

„Wir verkaufen natürlich nicht nur Reisen nach Russland und in die Ukraine. Wir haben schon immer auch weltweite Reisen angeboten. Beispielsweise nach Afrika oder Israel“, sagt Kohler und versichert: „Wir müssen unser Angebot weiter umbauen. Ich arbeite daran, mein Geschäft am Leben zu erhalten.“ (jm)