Schock-NewsNach Tod der Tochter: Kölnerin Carina (31) bekommt nächste Hiobsbotschaft

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Die Kölnerin Carina wird unmittelbar nach dem Mutterschutz und dem Verlust ihrer verstorbenen Tochter gekündigt.

Köln – Als wäre das alles noch nicht schlimm genug gewesen! Während sie noch um ihr verstorbenes Kind trauert, erreicht die Kölnerin Carina (31) die nächste Hiobsbotschaft.

Sechs Tage nach der Geburt verliert Carina ihre Tochter Ruby, die mit dem seltenen Gendefekt, Fetale Akinesie, zur Welt kommt (hier lesen Sie mehr).

Seit dem Verlust versucht die Mutter, ihren Schmerz zu verarbeiten und gemeinsam mit ihrem Freund für ihren kleinen Sohn Finley zu sorgen.

Jetzt der nächste Schock: Mit dem Ende ihres Mutterschutzes verliert sie ihren Job als Pflegekraft. Ab jetzt heißt es wieder Bewerbungen schreiben.

Köln: Mutter soll nach Tod ihrer Tochter versetzt werden

Eine Zumutung für die junge Mutter, die sagt: „Die Schonfrist ist beendet. Dabei ist es aktuell schon eine Mammutaufgabe für mich, den Haushalt zu schmeißen und gleichzeitig mein Kind zu betreuen.”

Auch wenn der Alltag weitergehen muss, die Trauer begleitet sie auch weiterhin. Ihren Arbeitgeber scheint das allerdings nicht zu interessieren.

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Carina trauert noch um ihre verstorbene Tochter, als sie von ihrem Arbeitgeber gekündigt wird.

Wenige Wochen nach Rubys Tod meldet sich ihre Bereichsleiterin bei Carina. Sie wird zu einem Personalgespräch eingeladen – sie soll versetzt werden. „Ich war völlig vor den Kopf gestoßen. Statt wie früher im Team zu arbeiten, sollte ich in die Einzelbetreuung wechseln”, erzählt die 31-Jährige.

Köln: Carina soll nach Tod ihrer Tochter versetzt werden

Die Vorstellung, alleine für die Pflege einer fremden Person verantwortlich zu sein, bereitet der Kölnerin große Sorgen.

„Ich bin eine Arbeitskraft, die arbeiten will, aber ich habe der Bereichsleiterin auch erklärt, dass ich gerade ein Kind an der Beatmung verloren habe und mich dazu einfach noch nicht in der Lage sehe, alleine so viel Verantwortung zu übernehmen.”

Der Bereichsleiterin ist Carinas Verlust nicht bekannt, obwohl die junge Mutter bereits kurz nach dem Tod ihrer Tochter ihren Arbeitgeber informierte.

Carinas Mutterschutz wird durch Frühchen-Geburt um vier Wochen verlängert

„Ich habe ihm meine Situation geschildert und ihn gefragt, welche Unterlagen jetzt gebraucht werden.” Da Ruby in der 36. Schwangerschaftswoche durch einen seltenen Gendefekt als Frühchen zur Welt kommt, wird Carinas Mutterschutz von acht auf zwölf Wochen verlängert.

Kölnerin erhält noch im Mutterschutz Freistellung

Als klar wird, dass die 31-Jährige vorerst nicht auf einer neuen Position eingesetzt werden kann, folgt eine unwiderrufliche Freistellung unter Berücksichtigung der Urlaubstage. „Ich habe direkt nachgefragt, ob das jetzt der erste Schritt zur Kündigung ist”, aber Carinas Arbeitgeber verneint. Es heißt, man suche lediglich nach einer neuen Position für die Kölnerin.

Der Mutterschutz läuft aus und statt eines Dienstplans, findet Carina eine Kündigung im Briefkasten. Für sie ist klar: Nach ihrer Freistellung war nie geplant, eine neue Stelle für sie zu finden.

Köln: Jobverlust nach Trauer um verstorbene Tochter

„Ich glaube, sie hatten Angst, mich wieder einzustellen, weil mein Kinderwunsch immer noch da ist und ich in näherer Zukunft wieder schwanger werden könnte”, so die Kölnerin.

Auch wenn sie bereits eine Vorahnung hatte, kommt die Kündigung unerwartet. Noch am selben Tag meldet sich Carina beim Arbeitsamt als arbeitssuchend.

„Damit ist die Trauerzeit für mich abrupt zu einem Ende gekommen”, sagt sie und fühlt sich von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen. Denn mit dem Jobverlust ist auch der Anspruch auf eine Krankschreibung verloren gegangen.

Kölner Mutter lässt sich nach Verlust ihres Babys therapieren

Die Auflagen des Arbeitsamts schreiben regelmäßige Bewerbungen vor, kommt man diesen nicht nach, wird man im System gesperrt. „Ich kann mich nicht von der Jobsuche krankschreiben lassen, selbst wenn es mir zu viel wird.”

Denn obwohl Carina nach ihrem schweren Verlust offen über ihre Trauer spricht, geht sie weiterhin regelmäßig zu einer Therapeutin, um einer möglichen Depression vorzubeugen und befindet sich auch im Alltag weiterhin in der Trauerbekämpfung.

Köln: Carina hofft nach Kündigung auf Abfindung

Besonders frustrierend: Während viele Arbeitnehmer im Fall einer langen Krankheit mit einem angepassten Stundenplan in den Arbeitsalltag zurückgeholt werden, sollte Carina mit zwölf Stunden wieder einsteigen.

Am 19. August tritt ihre Kündigung in Kraft. Jetzt will die 31-Jährige mit der Hilfe eines Anwalts eine Abfindung erwirken.