Nach der Beiß-Attacke auf zwei Lämmer in Köln hat sich nun die Tierschutzorganisation Peta geäußert.
Kölner Fall erschüttertBeiß-Attacke und Todesschuss – jetzt gibt es eine klare Forderung

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Eine Schafherde grast auf den Poller Wiesen (Symbolfoto). Am Rhein in Niehl kam es jetzt zu einem tragischen Zwischenfall mit einem Hund.
Die Beiß-Attacke am Kölner Rheinufer: Ein freilaufender Hund verletzte am Kölner Rheinufer in Niehl zwei Lämmer einer Schafsherde so schwer, dass sie von Polizisten mit einem „Fangschuss“ getötet werden mussten (EXPRESS.de berichtete exklusiv).
Jetzt hat sich die Tierschutzorganisation Peta zu dem tragischen Vorfall geäußert. Sie fordert einen Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen.
Nach Beiß-Attacke in Köln – Peta fordert Hundeführerschein
Der Vorfall ereignete sich am 8. Mai 2025 auf der linken Rheinseite in der Nähe der Mülheimer Brücke auf einer eingezäunten Weidefläche.
Der Hund verletzte die beiden Schafe so schwer, dass die alarmierte Polizei die Tiere durch Schüsse töten musste. Die Halterin befand sich noch vor Ort, sodass die Beamten und Beamtinnen ihre Daten aufnehmen konnten. Sie erwartet mindestens ein Bußgeldverfahren wegen Missachtung der Leinenpflicht, die an den Wiesen rund um die Mülheimer Brücke gilt.
„Meist liegt das Problem nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Halterinnen und Haltern. Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Vierbeiner richtig zu verstehen und zu interpretieren. Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist somit in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier“, erklärt Lisa Redegeld von Peta. „Unabhängig davon, ob ein Hund einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix‘ ist – jeder Hund, der falsch gehalten, missverstanden oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.“
Eine von Peta in Auftrag gegebene Umfrage von August 2023 ergab ein deutliches Bild – 68 Prozent der Befragten sprachen sich für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus.
Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben.
Anschließend folgt für Halter/in und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. „Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten“, so Peta. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter/in sei unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.
Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend.