Alte Bilder und AnekdotenColonius-Bau legte Sester-Brauerei fast trocken

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Interessantes über den Bau des Kölner Fernsehturms erfährt man bei einem Besuch des damaligen Bauleiters Alois Feder (77). Er lebt in Pulheim-Stommeln.

Fakt 1: Die Deutsche Post habe bei Beginn der Planungen (1967) aus technischen Gründen Deutz favorisiert. Als Antennenstandort sei das günstiger gewesen.

Alois Feder spricht gar vom Rheinpark. Doch habe man sich mit der Stadt schließlich auf das Gelände am Grüngürtel verständigt. Die Post übernahm die Fläche von der Stadt mit einem Erbpachtvertrag. 

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Grundwasser-Probleme beim Bau

Fakt 2: Gleich zu Beginn des Baus 1978 sei man mit immensen Problemen mit dem Grundwasser konfrontiert gewesen: „Wir mussten unsere Baustelle ja trocken kriegen – aber durch die Begebenheiten in dem Gebiet drohten wir die Sester-Brauerei an der Vogelsanger Straße vom Grundwasser zu kappen und trockenzulegen.“

Bis dorthin hätte sich der unterirdische Grundwassersee erstreckt. Um das Brauereiproblem zu lösen, habe es sehr aufwendige Maßnahmen gegeben. Bei einer der angedachten Varianten „hätten wir uns totgepumpt“, so Feder.

Am Ende habe man eine Methode mit Spundwänden angewandt, diese ins Grundwasser gerammt und so die Baugrube trocken bekommen.

Skyline-Restaurant rechnete sich nicht

Der erste Gastronom, der Hamburger Herman Kroepels, sei „hundertprozentig sicher“ gewesen, dass sich sein Betrieb finanziert. „Aber schon nach kurzer Zeit wurde deutlich: Das ist nicht richtig.“

Mit einem Schmunzeln erinnert sich der Ingenieur und Architekt, der in Aachen studierte, an die Drehtechnik des Skyline-Restaurants (Slogan: „Himmlisch speisen, Köln erleben“).

Während der Küchen- und Thekenbereich fest stand, drehte sich der äußere Rand der Plattform, die 224 Sitzplätze hatte: „Da musste der Kellner, wenn er zum Tisch zurück wollte, nach den Gästen suchen...“, scherzt er.

(exfo)