Prozess in Köln64-Jähriger wollte beliebten Kiosk am Dom abfackeln – Besitzer äußert Hoffnung

Er soll an einem Kiosk am Dom Feuer gelegt und die Betreiber-Familie rassistisch beleidigt haben: Jetzt steht ein 64-Jähriger in Köln vor Gericht.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

„Scheiß-Ausländer, geht zurück in euer Land“ soll er gebrüllt, dann Feuer gelegt haben: Nach zwei mutmaßlichen Brandanschlägen auf den beliebten „Istanbul Kiosk“ am Dom beginnt am Donnerstag (28. September 2023) der Prozess. 

Ein 64-Jähriger muss sich vor dem Kölner Landgericht wegen schwerer Brandstiftung verantworten. „Wir hoffen natürlich nur das Beste und dass er seine Taten auch wirklich bereut“, erklärt Kiosk-Chef Yakup Ayaz (26) am Mittwoch (27. September) im Gespräch mit EXPRESS.de. 

Köln: Angeklagter soll zwei Brände am „Istanbul Kiosk“ gelegt haben

Im 4. April soll der Angeklagte versucht haben, den Kiosk der Familie Ayaz in Brand zu setzen, indem er ein brennendes Stück Pappe vor den geschlossenen Rollladen gelegt haben soll. Die Flammen schlugen hoch bis zum Schriftzug „Istanbul Kiosk“, beschädigten Schild und Rollladen.

„Ein paar Tage später kam der Mann mit einem Messer in der Hand und war alkoholisiert. Er hat uns rassistisch beleidigt. Wir haben die Polizei gerufen, doch der Mann war bereits verschwunden“, schilderte Yakup Ayaz damals gegenüber EXPRESS.de.

Bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Gegenstände liegen vor einem Kiosk.

Der Container ist geschmolzen, verkohlte Reste liegen vor dem „Istanbul Kiosk“ in der Marzellenstraße.

Am 11. April soll der Angeklagte dann – stark betrunken – einen Müllcontainer, der vor dem Kiosk stand, angezündet haben. Als die Flammen loderten, soll er sich entfernt haben. Der Container brannte schließlich lichterloh. Zum Glück riefen Reinigungskräfte, die im Kiosk putzten, die Feuerwehr. 

Brände an Kölner Kiosk: Herr mit Hut von Überwachungskamera gefilmt

Beide Taten wurden von einer Überwachungskamera gefilmt. Auf einer der Aufnahmen sieht man einen gut gekleideten Mann mit Hut, der den Deckel des Containers, der unmittelbar vor dem heruntergelassenen Kiosk-Rollladen steht, hochklappt und ein Stück Pappe anzündet. 

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Weil die Flammen erlöschen, verschwindet er kurz und kehrt mit einem großen, brennenden Stück Papier zurück und entfacht damit den Müll. Anschließend scheint er gemütlich davon zu schlendern.  

Der 64-Jährige wurde schließlich festgenommen, nachdem ein Kiosk-Mitarbeiter ihn im nahegelegenen Hauptbahnhof erkannt und die Polizei alarmiert hatte. Seitdem sitzt der Angeklagte in U-Haft. 

Im anstehenden Prozess wird Jakup Ayaz' Onkel als Zeuge aussagen. „Ich gehe natürlich mit“, erklärt sein Neffe gegenüber EXPRESS.de. Der Kiosk und das angrenzende Restaurant sind ein Familienbetrieb. Das Urteil gegen den mutmaßlichen Brandstifter soll am 8. November fallen.