Keine Lockerungen für KinderHier schreiben sich zwei Mütter den Frust von der Seele

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Auch Kleinkinder leiden unter den Corona-bedingten Schutzmaßnahmen. (Symbolbild)

Köln – Linda und Diana leben in Kerpen, sind Ende 20, Anfang 30. Und vor allem sind sie zwei liebende Mamas von zwei Töchtern, drei Jahre alt. Die kleinen Mädchen vermissen besonders ihre KiTa-Freunde, Spiel im Verein, draußen in der Natur.

Die beiden Mütter wundern sich sehr über die jüngsten Entscheidungen durch die Regierungen in Berlin und Düsseldorf. Sie verstehen nicht, wie ihrer Meinung nach dabei die Bedürfnisse der Kleinsten einfach außer Acht gelassen wurden - und haben sich daher ihren Frust von der Seele geschrieben. Hier dokumentieren wir ihren Unmut:

„Wir sind Mütter zweier dreijähriger Töchter und wundern uns sehr über die Entscheidungen unserer Regierung. Zudem wundern wir uns, dass kaum jemand darüber berichtet.

Vor Wochen wurde zwar mal davon gesprochen, dass gerade die Kindergartenkinder sehr unter dieser Situation leiden und man schnellstmöglich die Kindergärten wieder öffnen sollte. Doch aktuell ist keine Rede mehr von den kleineren Kindern.

So sehen wir als Mütter die Lage

Die Kinder dürfen nicht:

  • in den Kindergarten
  • mit einkaufen
  • auf den Spielplatz
  • in den Turnverein
  • in den Schwimmkurs
  • Freunde treffen
  • Oma und Opa sehen

Auch Kleinkinder brauchen Freunde und Struktur

Wir spielen wirklich viel mit ihnen, versuchen bekannte Abläufe aus der Kita in den Alltag mit einzubauen aber Kinder in diesem Alter brauchen den sozialen Kontakt mit Gleichaltrigen! Sie brauchen Strukturen und einen geregelten Tagesablauf. Laut Experten (die vor Wochen mal in den Zeitungen zu lesen waren), einer befreundeten Hebamme kann die aktuelle Situation erhebliche psychische Schäden bei den Kleinen verursachen.

Wieso werden die Kleinsten außer Acht gelassen?

Wir verstehen nicht, wie unserer Regierung die Bedürfnisse der Kleinsten einfach außer Acht lässt. Wir tragen gerade alles auf ihren Schultern aus! Der Zustand ist so einfach nicht tragbar!

Wir verstehen zudem nicht, wieso wir kleinere Geschäfte bis 800 qm, Friseur, Möbelhäuser wieder aufmachen. Aber keine: 

  • Zoos (hier können sich Leute aus dem Weg gehen)
  • Schwimmbäder (Chlor soll doch Keime töten?!)
  • Kindergärten (wenn die Kinder die gefährdeten Omas und Opas sowieso nicht sehen dürfen)

Wieder arbeiten ohne Betreuung?

Wenn es heißt: Die Wirtschaft hoch fahren und die Notbetreuung ausweiten. Bei der Notbetreuung gibt es zum Beispiel keine Küche. Wenn der Arbeitgeber mitteilt, dass wir ab Mai aus der Kurzarbeit raus können: Wie soll das gehen, solange der Kindergarten nicht die gewohnte Betreuung bieten kann. Wie soll das mit einem dreijährigen Kind und einem Vater, der in Vollzeit (kein Homeoffice möglich) arbeitet, klappen? Und wenn nachher alle ihre Kinder in die Notbetreuung bringen können, bis auf vielleicht fünf bis sechs Familien, was hat das ganze dann mit "Not"-Betreuung zu tun?!

Vielleicht rüttelt unser Unmut wach

Wir hoffen, Sie können unseren großen Unmut verstehen und würden uns sehr freuen, wenn die Situation kritisch hinterfragt werden könnte. Vielleicht rüttelt es die Richtigen wach und wir blicken bald wieder in fröhliche kleine Gesichter.“

Diana und Linda, zwei Mütter aus Kerpen