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Sängerin wehrt sich gegen VorurteilMarita Köllner: „Mit 65 bin ich doch nicht zu alt für Karneval“

Marita Köllner singt zwischen den Jecken.

Beim Reiterkorps Jan von Werth brachte Marita Köllner am Sonntag (21. Januar 2024) den Ostermann-Saal zum Kochen.

Das Reiter-Korps Jan von Werth hat wieder „Hinger dr Britz“ gefeiert. Dabei dürfen auch mehrere Künstlerinnen auftreten, was inzwischen Seltenheitswert hat. Marita Köllner erläutert die Hintergründe. 

Diese Veranstaltung im Kölner Karneval ist einzigartig. „Hinger dr Britz“ wurde am Sonntag (21. Januar 2024) wieder beim Reiter-Korps Jan von Werth im Ostermann-Saal des Sartory gefeiert.

Gleich zwei Besonderheiten bietet diese einzigartige Veranstaltung im Kölner Karneval: Bei der ersten Hälfte handelt es sich um eine Mädchen- und Herrensitzung in einem Saal. Jedoch ist der Saal durch eine Trennwand in einen Männer- und Frauenbereich unterteilt.

„Hinger dr Britz“: Zwei Sitzungen in einem Saal mit Trennwand

In der Pause folgt dann der große Umbau. In Windeseile werden Trennwand, Tische und Stühle gegen Stehtische ausgetauscht und die Party fängt an. „Als wir in der Session 2019 unsere Premiere feierten, glaubten viele nicht an den Erfolg dieses besonderen Sitzungs- und Party-Formats. Heute sitzen die damaligen Kritiker im Publikum und haben ihren Spaß“, lacht Korpskommandant Frank Breuer.

Und noch etwas fällt auf: Bei „Hinger dr Britz“ stehen nicht nur männlichen Stars des Fastelovends auf der Bühne. Während Achnes Kasulke (Annette Eßer) über ihren Ehemann herzog, solidarisierten sich die Herren mit ihm und riefen immer wieder „Erwin, Erwin“.

Das Spielchen hielten die Herren bis zum Schluss durch und hatten ihren Spaß. „Das war eine fantastische Erfahrung. Diesen Auftritt werde ich so schnell nicht vergessen“, bedankte sich die Rednerin.

„Hinger dr Britz“ im Sartory-Saal.

So sieht es bei „Hinger dr Britz“ aus: In einem Saal werden zwei Sitzungen gefeiert, Männer und Frauen sitzen getrennt durch einen Zaun im Sartory.

Seit 55 Jahren ist sie eine weibliche Institution im Kölner Karneval und rockt die Bühnen mit ihrem Temperament und ihren Songs. Ob Gürzenich, Neumarkt oder Lachende Kölnarena: Marita Köllner (65) bekommt sie alle zum Singen und Schunkeln. Nicht zuletzt mit ihrem diesjährigen Sessions-Ohrwurm „Oh Susanna, wo ist das rote Pferd.“

Auf die Frage, warum sich nicht mehr Frauen auf die Karnevalsbühne trauen, hat Marita eine klare Antwort: „Die Literaten unterstützen diese Entwicklung, indem sie entweder nur Männer oder Gruppen nehmen und wenn sie eine Frau im Programm haben, wollen sie keine zweite. Ausnahmen gibt es nur sehr selten, wie zum Beispiel beim Reiterkorps Jan von Werth.“

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Scheinbar spielt für manche Gesellschaften auch das Alter eine Rolle. „Es gibt Gesellschaften, die buchen mich nicht, weil ich eine Frau bin. Und dann gibt es Gesellschaften, die verstärkt das jüngere Publikum ansprechen wollen. Die sagen ganz klar, dass ich zu alt für die Veranstaltungen sei. Die tun gerade so, als müsste man mich auf die Bühne tragen.“

Marita Köllner in ihrer Garderobe.

Beim Reiterkorps Jan von Werth spielt das Alter einer Künstlerin keine Rolle. Hier wird Marita Köllner von Korpskommandant Frank Breuer (l.) und Chris Schmitz in der Garderobe verwöhnt.

Dass der Karneval ein generationsübergreifendes Fest ist, wird wohl von manchen vergessen. Würde man eine Altersgrenze bei den Männern einführen, dürfte so mancher die Karnevalsbühne ebenfalls nicht mehr betreten. Beim Reiterkorps Jan von Wert ist man auf jeden Fall stolz, wenn Künstlerinnen den Saal zum Kochen bringen.

„Alter spielt bei uns überhaupt keine Rolle. Ob nun Marita Köllner oder die Damen von Mätropolis auf der Bühne stehen. Wichtig ist nur, dass das Publikum Spaß hat“, sind sich Frank Breuer und Präsident und Literat Stefan Kühnapfel einig.