Nach einem erneuten Personalumbruch spielte die Kölschrock-Band Lupo ihr erstes großes Konzert. Im ausverkauften Gloria gab es auch drei neue Songs zu hören. Zudem waren einige Gäste dabei.
Ausverkauftes Gloria-KonzertKölschrock-Band krönt Neustart – jetzt träumt sie vom Duell mit Poldi

Copyright: Daniela Decker
Die Kölschrock-Band Lupo feierte am Samstagabend (3. Mai 2025) ihr erstes großes Konzert in neuer Besetzung. Im ausverkauften Gloria lieferte die Gruppe eine bejubelte Show ab.
Seit 14 Jahren sorgen die Jungs von Lupo mit ihrem experimentierfreudigen Sound mit Geige und Posaune für gute Laune. Gleichzeitig musste sich die Band („För die Liebe nit“) seit der Gründung dreimal personell neu aufstellen.
Mit ihrem ersten großen Konzert in neuer Besetzung begeisterte die Kölschrock-Band am Samstagabend (3. Mai 2025) im ausverkauften Gloria. Als Gäste mit dabei: King Loui, Miljö und Paveier-Urgestein Bubi Brühl.
Lupo: King Loui, Miljö und Bubi Brühl als Gäste beim Gloria-Konzert
Mit dem neuen Frontmann Nico „Nikkes“ von Styp (36) wurde bereits in der vergangenen Session deutlich, dass Lupo einen beeindruckenden musikalischen, wie gesanglichen Schritt nach vorne gemacht hat. Die ewigen Newcomer sind zu einer etablierten kölschen Band gereift.
Bevor die fünf das Gloria mit Songs wie „Avocado“, „Jespenster“, „Wat es he loss“ oder „Schöne Frau“ zum Kochen brachten, sprach EXPRESS.de mit dem neuen Frontmann und mit dem Mann an der Geige, Benni Landmann.
Wie schwer war es, immer wieder einen Neuanfang zu starten?
Benni: Natürlich nicht so einfach. Wir haben uns als Schulband im Alter von 16 Jahren gegründet, hatten noch keinen Plan vom Leben und nicht jeder wollte seinen Lebensunterhalt als Musiker verdienen.

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Benni Landmann (l.) und Nico „Nikkes“ von Styp von der Band Lupo im Gloria.
Aufgeben stand aber nie zur Debatte, oder?
Benni: Bei der letzten Trennung 2024 war es kurz ein Thema, wo wir überlegt hatten, aufzuhören. Doch dann haben wir Nico kennengelernt. Das hat alles geändert (lacht). Wir haben uns bei der ersten Probe direkt schockverliebt. In dem Moment war uns klar – wir ziehen das durch.
Nico: Bei mir war es genauso. Ich kannte die Jungs vorher nur als Zuschauer, war aber immer schon von ihrer Musik begeistert. Wir haben dann direkt am ersten Abend eine Runde gejammt. Das war der Moment, als es zwischen uns gematcht hat.
War es schon immer ein Traum, Frontmann in einer kölschen Band zu werden?
Nico: Ich bin ein krasser Karnevals-Nerd, gerade was die Musik angeht. Ich fand es immer schade, dass ich mit meiner Schulband nie diesen Weg eingeschlagen habe. Daher haben mir die Jungs so ein kleines Träumchen erfüllt.

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King Loui heizte die Menge vor dem Lupo-Konzert nicht nur mit „Konfetti in der Hand“ an.
Wie hast du denn deine erste Session als Frontmann erlebt?
Nico: Ich habe selten in so kurzer Zeit so viel gelernt. Mir war zwar klar, wie schnell man sich von einer Veranstaltung auf die nächste einstellen muss, aber was das bedeutet, war mir nicht bewusst. Du spielst auf einer Herrensitzung, zwischendurch auf einer Kindersitzung und dann wieder auf einer Damensitzung und am Ende auf einer Pfarrsitzung. Man muss auf Knopfdruck im Kopf umschalten und trotzdem diese Leidenschaft auf die Bühne bringen. Das war tatsächlich eine große Herausforderung für mich.
Der Karneval ist kein leichtes Geschäft…
Nico: Absolut. Großer Respekt für alle kölschen Bands, denen ich über so viele Jahre zugejubelt habe. Ich weiß jetzt echt, was es bedeutet, einen Saal fünfmal am Abend in Stimmung zu bringen. Ich bin dem Publikum unglaublich dankbar für seine Fairness.
Benni: Obwohl es für Nico seine erste Session war, hat er direkt von null auf Hundert geliefert und die Jecken nicht nur mit unserer Musik, sondern auch mit seiner Art angesprochen.

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Miljö schauten ebenfalls beim Lupo-Konzert vorbei und sangen zusammen auf der Bühne.
Ist es schwieriger geworden, in Köln gebucht zu werden?
Nico: Es ist schon schwieriger geworden. Wenn du davon leben willst – und das tun wir gerade – ist für Ausruhen keine Zeit, denn es reicht nicht nur eine gute Nummer zu haben.
Lupo zählt ja auch zu den jungen Wilden.
Nico: Es wird oft dem kölschen Nachwuchs nachgesagt, dass sie nur laut können und das kölsche Hätz fehlen würde. Dann bringt man hier und da was fürs kölsche Hätz, bekommt dann aber zu hören ‚den Saal abgerissen habt ihr aber jetzt nicht.‘ Diese Balance, genau dazwischen den richtigen Ton zu treffen, ist total schwierig. Daher bin ich der Meinung, dass ein Set für die Session nicht mehr ausreicht, sondern eher auf die verschiedenen Veranstaltungsformate abgestimmt werden sollte.
Nach der erfolgreichen Session: Wie sieht es mit neuen Songs aus?
Benni: Zur Vorbereitung auf unser Gloria-Konzert hatten wir uns für eine Woche in die Eifel verzogen. Eigentlich wollten wir nur konzentriert proben, doch wir waren so kreativ, dass gleich drei neue Songs entstanden sind.
Nico: Besonders stolz sind wir, dass wir die drei Titel spielbereit bekommen haben und im Gloria präsentieren können.

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Auch Paveier-Urgestein Bubi Brühl (l.) war beim Lupo-Konzert zu Gast und wurde von den Fans gefeiert.
Was sind das für Songs?
Nico: Da der Brüsseler Platz derzeit durch diese Stadt getrieben wird, wie die ärmste Sau, haben wir ihm einen Song im Off-Beat-Stil mit Posaune gewidmet. „Fründschaft“ ist purer Irish-Folk und „Jung, dat he es Kölle“ ist eine Ballade. Drei unterschiedliche Stile, drei komplett andere Herangehensweisen.
Wo geht der Weg von Lupo hin?
Benni: Erstmal sind wir total dankbar, dass wir das so weiter machen dürfen und das Publikum hinter uns steht. Es macht uns einen riesigen Spaß. Neben dem Karneval arbeiten wir daran, dass wir im Sommer auch verstärkt auf Festivals stattfinden. Und natürlich träumen wir von eigenen Konzerten.
Nico: Es ist wichtig, dass wir Träume haben und uns Ziele setzen. Im nächsten Jahr feiern wir unser 15-jähriges Bandbestehen mit einem Jubiläumskonzert wieder im Gloria und vielleicht schaffen wir ja auch noch ein weiteres Konzert in einer anderen Location.
Benni: Ich habe noch einen ganz besonderen Wunsch. Ich bin riesiger Fußballfan und ich wünsche mir, dass wir mit unserer Musik so weit kommen, dass Lukas Podolski so großer Lupo-Fan wird, dass er mit uns eine Runde kicken will.