Sexismus-Debatte um Höhner-SongDemo vor Kölner Hotel: Die Botschaft ist klar

Jecke Demo vor dem Kölner Lindner-Hotel am Sonntag (15. Februar).

Ein Freundeskreis veranstaltete am Sonntag (15. Februar) eine spontane Demo vor dem Linder-Hotel.

Der Zoff um das Höhner-Lied „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ war am Wochenende das beherrschende Thema in Köln.

von Bastian Ebel (bas)

Sonntagmittag (15. Januar 2023) in der Friesenstraße am rückwärtigen Eingang des Lindner-Hotel: Kapp 40 verkleidete Frauen versammeln sich vor dem Schriftzug der Hotel-Bar „Veedelseck“ und besingen die Zeilen, die an der Tür zu lesen sind: Es ist der Refrain des Höhner-Songs „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“.

Was sie damit meinen? EXPRESS.de hatte als erstes über das Diskussionsthema der Stadt berichtet: Eine Anwohnerin hatte sich in einer Mail an Hotelchef Dirk Metzner über den Schriftzug der Bar beschwert und unter anderem moniert, er sei sexistisch und suggeriere, dass dort minderjährige Mädchen und Prostitution angeboten würden. Es folgte eine Empörungswelle quer durch die Karnevalssäle der Stadt.

Köln: Diskussion um Höhner-Song geht weiter

„Irgendwann hört es auch mal auf“, erklärt Susi Spölgen die spontane Jeck-Demo vor dem Schriftzug. Ihr Freundeskreis war zu Gast auf dem „Damen-Rednerfrühschoppen“ der Kölsche Lotterbove, als ihnen die Idee kam. „Wir wollten ein lebensbejahendes und jeckes Zeichen setzen, dass der Höhner-Song ganz und gar nicht frauenfeindlich ist“, so Spölgen.

Ihr Freundeskreis besteht aus lauter jecken Wievern und hat unter anderem Verbindungen zur Prinzen-Garde, der Kölnischen KG und der Ehrengarde. Spölgen: „Wir empfinden die Bezeichnung ‚Lecker Mädche‘ sogar als Kompliment. Deshalb stimmen wir der Meinung der Frau ausdrücklich nicht zu.“

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Aber: „Es geht ja nicht um die einzelne Meinung der Frau, sondern um die bedenkliche Tendenz in der Gesellschaft. Wir haben doch momentan wirklich wichtigere Probleme. Die Frau anzufeinden, finden wir auch nicht gut. Man sollte sie eher auf freundliche Art und Weise mitnehmen und aufklären.“

Hotel-Chef Metzner hat unterdessen alle Hände voll zu tun, um das kontrovers diskutierte Thema auf sich beruhen zu lassen. „Es kommen weitere Mails mit Anfeindungen, dass wir herablassend gegenüber Frauen seien. Dies ist ausdrücklich nicht der Fall“, betont er.