Schock für den Kölner Karneval! Nach 32 Jahren wirft die beliebte alternative Sitzung „Fatal Banal“ das Handtuch. Dem gesamten Team blutet das Herz, wie es in einer Mitteilung heißt.
Ende einer Ära in KölnBeliebte alternative Karnevalssitzung schmeißt nach 32 Jahren hin

Copyright: Martina Goyert
Das Ensemble von „Fatal Banal “ bei der letzten Premiere in Kalk.
Auf der Webseite von „Fatal Banal“ stand eben noch der Rückblick auf die vergangene Session: „Wir bleiben, wie wir sind: jeck, frech und bissig!“
Doch seit Freitagvormittag ist klar: Das war die allerletzte Spielzeit. Die alternative Karnevalssitzung nimmt für immer Abschied.
Seit 1992 war „Fatal Banal“ neben der berühmten Stunksitzung das zweite große Kontrastprogramm zum traditionellen Sitzungskarneval. Mit „Biss und Driss“, wie das Team selbst sagt, wurden Weltgeschehen und Kölner Klüngel durch den Kakao gezogen.
Doch nach der Corona-Krise hat sich die Lage für die Künstler und Künstlerinnen dramatisch verschlechtert. In der Mitteilung zum Aus begründen die Macher und Macherinnen ihre schwere Entscheidung: „Seit drei Jahren wird Fatal Banal zwar weiter von unseren Fans gefeiert und gefördert, zugleich verzeichnet der Verein stagnierend gesunkene Besucherzahlen – bei steigenden Kosten.“
„Muss die Reißleine ziehen“
Man habe die Herausforderungen lange mit Herzblut gestemmt, aber die Belastungen und die finanzielle Unsicherheit wurden einfach zu groß. Das führte laut einer Sprecherin auch zu personellen Ausfällen, die nicht mehr aufzufangen waren.
„Fatal Banal hat in den letzten Monaten intensiv an der Situation gearbeitet, muss jetzt aber, gerade auch in Anbetracht der Planungssicherheit für unsere Geschäftspartner, die Reißleine ziehen“, heißt es weiter. Ein Satz, der wie ein Paukenschlag wirkt.
1992 startete „Fatal Banal“ auf einer kleinen Bühne im Kölner Jugendpark und eroberte schnell die Herzen der Fans. Es folgten Umzüge ins Bürgerzentrum Ehrenfeld und ab 2023 in die Abenteuerhallen in Kalk. Nun ist auch dort Schluss.
Das Team bedankte sich bei allen Fans, die den alternativen Jecken über Jahrzehnte die Treue gehalten haben und ruft dazu auf, andere alternative Angebote wie die Immisitzung, Deine Sitzung oder die Schnittchensitzung zu besuchen. „Fatal Banal wird fehlen. Fehlen in einer Zeit, die das lachende Auge und den satirischen Blick braucht wie selten zuvor“, betonen die Künstlerinnen und Künstler. (red)