Zum dritten Mal haben Volker Weininger, Martin Schopps und JP Weber als Herrengedeck eine Weihnachtsshow auf die Beine gestellt. Die Premiere mit vielen neuen Parodien wurde wieder frenetisch gefeiert.
Wenn das Fest aus dem Ruder läuftHerrengedeck beschenkt Publikum mit himmlischer Show

Copyright: Daniela Decker
Volker Weininger (l.) als Roland Kaiser und Martin Schopps als Maite Kelly. Bei der Premiere der Herrengedeck-Weihnachtsshow am Donnerstagabend (27. November 2025) wurden einige bekannte Hits aufs Fest umgemünzt.
Jetzt ist es schon Brauchtum. Zum dritten Mal präsentierte das Herrengedeck am Donnerstagabend (27. November 2025) eine neue Weihnachtsshow. Und erneut gab es sehr, sehr viel zu lachen.
Die Dinner-Show in der Stadthalle ist inzwischen das Kölner Erfolgsevent der Vorweihnachtszeit. Fast 15.000 Gäste werden zu den 18 restlos ausverkauften Shows pilgern. Der Vorverkauf für 2026 hat bereits begonnen. Dort sind auch schon wieder zahlreiche Tickets weg.
Herrengedeck: Vorverkauf für 2026 läuft schon wieder auf Hochtouren
Als Solisten sind „Sitzungspräsident“ Volker Weininger, Martin Schopps und JP Weber durchaus unterschiedlich auf den Bühnen unterwegs. Als Herrengedeck läuft das urkomische Trio jedoch zu Höchstleistungen auf. Erneut haben die drei ein überwiegend neues Programm erstellt, das chaotisch und komisch zugleich ist.
Wenn drei schrille Typen eine Weihnachtsshow präsentieren, bleiben die besinnlichen Momente selbstverständlich die Ausnahme. Schon beim Einzug zu „Smoke On The Water“ von Deep Purple wurde das Signal gesetzt: Dieses Fest wird wild und deshalb trotzdem himmlisch schön.
Blau unterm Baum ist die Devise. „Das Ziel ist klar definiert. Bei jeder Show wird der Helm lackiert. Und dann singen wir all unsere Lieder, solang bis wir einen kleben hab‘n“, sangen sie zur Melodie der Münchner Freiheit.
Da auch auf der Bühne immer reichlich Alkohol fließt, hatte sich das Trio ein Atemalkohol-Messgerät bestellt. „Für 400 Euro“, wie Schopps empört feststellte. Damit soll jeden Abend der „Tagesvollste“ ermittelt werden. „Das Rennen ist ja schon vorher entschieden“, lallte Weininger siegessicher. Und in der Tat ging der Sieg beim Test in der Garderobe klar an ihn.

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Wenn Martin Schopps, Volker Weininger und JP Weber nach dem exzessiven Schmücken der Häuser und dem Sturz von der Leiter im Krankenhaus landen.
Wochenlang hatten die drei Künstler geprobt, in zwei Vorpremieren wurde das Programm überprüft. „Wir haben uns nicht auf den Vorjahren ausgeruht, sondern ganz viel Neues getextet“, sagte Schopps zu EXPRESS.de. Deshalb gab es zahlreiche frische Musik-Parodien zu hören. Zur Melodie von „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ startete der Abend mit der „Ode an den Pipimann“.
Das immer wilder werdende Wettrüsten um die beste Weihnachtsbeleuchtung am Haus wurde zum „Goldenen Reiter“ getextet. Da beim Schmücken am Ende alle drei von der Leiter gefallen waren, fanden sie sich zum Fest im Krankenhaus wieder – „Su simmer all he hinjekumme“.

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Beim Duett zwischen Volker Mercury und Martin Caballe übernahm Michael „Knippi“ Knipprath (M.) die Rolle der „Barceloma“.
Der Leonard-Cohen-Klassiker „Hallelujah“ wurde auf die Firmen-Weihnachtsfeier umgedichtet. Denn da gab’s Wodka-Maracuja – „Danke Julia“. Der Blödsinn wollte kein Ende nehmen. Weininger berichtete von den Kegelerlebnissen mit Hermann, der sogar Stützräder am Kettcar benötigte. Und Schopps sinnierte über das üppige Festessen, vor allem beim Besuch der Großmutter, die einem auch noch acht Kilo Gulasch in einem 3-Liter-Plastikbehälter mit nach Hause gab.
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Zwischendurch gab es für die 800 Premieren-Gäste die einzelnen Gänge des Drei-Gang-Menüs. Von der Trinkfreude der drei Künstler ließen sich auch einige im Saal anstecken.
„Jetzt läuft es komplett aus dem Ruder“, bemerkten die Hauptdarsteller mit zunehmender Showdauer, als sie vor lauter Lachanfällen mehrmals neu ansetzen mussten und nur noch ein Ruf nach Pianist Michael „Knippi“ Knipprath helfen konnte. Eine Runde Lästereien über Leverkusen kommentierte der Sitzungspräsident trocken: „Daran habe ich mich extra nicht beteiligt. Denn dafür sind Aspirin für mich zu wichtig.“

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JP Weber ist der ruhende Pol der Show und sorgt für die musikalische Begleitung bei den Parodien und den eigenen Titeln.
Ein paar Klassiker aus den früheren Weihnachtsshows – „Buenos Dias Messias“, „Schöckelpääd“ und ein komplett chaotisches Roland Kaiser/Maite Kelly-Duett „Warum hast du’s selbst eingepackt“ – sind wieder im Programm. Zudem besingen Volker Mercury und Martin Caballe das Problem um „Barceloma“. Wer kümmert sich zum Fest um die Oma?
Neu erstellt wurde auch ein musikalischer Jahresrückblick auf die Politik mit herrlichen Parodien. „Bye, Bye Olaf“ hieß es für den Ex-Kanzler. Ein Bläck-Fööss-Song stand auch Pate für den Zustand der Bundeswehr: „Hundertfuffzich Mann, kein Gewehr und keine Plan. Jrön jrön jrön steht dem Schötzepanzer schön, doch ohne Besatzung bliev he halt steh’n.“

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Volker Weininger und Martin Schopps nahmen sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil beim Song „Merci, dass es dich gibt“ vor.
In Anlehnung an „Foodblogger“ Markus Söder wurde aus dem „Müllemer Böötche“ das „Münchner Brütche“. Schließlich beschimpften sich Kanzler Friedrich Merz und sein Vize Lars Klingbeil zu „Merci, dass es dich gibt“ mit unzähligen Gehässigkeiten. Die Pointen flogen dabei so schnell über die Bühne, dass das Publikum kaum Luft holen konnte.
Nach dem Lach-Marathon endete der viereinhalbstündige Abend dann doch noch mit ein paar besinnlichen und emotionalen Momenten. Der laute Mitsingchor bei „Am Hellije Ovend“ und beim Wolfgang-Anton-Klassiker „Loss mer singe“ bewies zum Finale, was JP Weber so gern sagt: „Energie kommt nicht aus Lautsprechern, die kommt von den Menschen.“
