Karneval 2024Alaaf, helau oder dreimol Wutz-Wutz – Das Lexikon der Jecken-Rufe

Verkleidete Frauen im Karneval

Wat schwaade die denn do? EXPRESS.de erklärt die schrägsten Karnevals-Grüße

Skurrile Schlachtrufe während der tollen Tage gibt es viele! EXPRESS.de zeigt im großen Lexikon, was sie bedeuten.

„Alaaf“ und „Helau“ kann ja jeder sagen! Aber ein dreifaches „Wutz Wutz“? Diesen Ruf stoßen von Amts wegen nur die Bewohner des Bonner Stadtteils Schweinheim aus.

Und mit dieser Ausnahme vom ansonsten allseits beliebten „Alaaf“ ist die Gemeinde der ehemaligen Bundeshauptstadt nicht allein. Denn im Rheinland (und durchaus auch drumherum) wird der Karneval richtig bunt und vielfältig gefeiert – was man nicht nur sieht, sondern auch hört.

Mit welch skurrilen Ausrufen die Jecken und Narren während der tollen Tage ihrer Karnevals-Freude Ausdruck verleihen, zeigt EXPRESS.de im großen Lexikon von A bis W:

  • Altenkirchen: Alekerch Schepp Schepp! (kommt von Alekerch = Altenkirchen und „Schepp Schepp“, was sich aufs Schneeschippen bezieht)
  • Beckum : Rumskedi! (Es bedeutet in der Gauklersprache „Narrenstadt“. Und Kater Rumskedi ist Symbolfigur des 500-jährigen Karnevals.)
  • Blankenheim: Juh-Jah!
  • Bochum: Mantau! (von: „Man zu“)
  • Bonn-Schweinheim: Schweinheim, Wutz, Wutz! (Angelehnt ans altdeutsche Wort „Wutz“ für Schwein)
  • Dahlem-Baasem: Schnack-üss! (plattdeutsch für „gerade aus“)
  • Delbrück: He geck geck! (mittelniederdeutsch „Hallo Narr“)
  • Dülken: Gloria tibi Dülken! („Ehre dir, Dülken)
  • Düsseldorf-Niederkassel: Trän Drop! („Tret drauf!“)
  • Düsseldorf-Unterbach: IA! (Der ländliche Stadtteil nennt sich selbst Eselsland)
  • Engelskirchen: Kall du! (platt für „Red du“)
  • Erkelenz: Maak Möt! (plattdeutsch: „Mach mit“)
  • Hilden: Itter, Itter, Helau! (Die Itter ist ein rechter Nebenfluss des Rheins)
  • Hückelhoven: Olé! (reimt sich auf HKG, die Hückelhovener Karnevalsgesellschaft)
  • Koblenz: Kowelenz Olau! (Kowelenz ist der Dialektname von Koblenz)
  • Köln : Alaaf! (wurde erstmals im 16. Jahrhundert durch den Fürsten Metternich in einer Bittschrift verwendet und hieß „Cöllen al aff“ = Köln über alles. Im Karneval 1733 als Lob- und Trinkspruch nachgewiesen: „Köllen Alaaf“ – also so viel wie „Köln vorneweg!“).
  • Korschenbroich-Neersbroich: Käfer fleech! (übersetzt: „Käfer flieg“ und hängt mit dem Kartoffelkäfer zusammen, denn der Karnevalsverein wurde auf einem Kartoffelacker gegründet)
  • Krefeld-Hüls: Breetlook! (vom plattdeutschen Wort für Breitlauch oder Porree. Der Legende nach sollen Marktfrauen den Einmarsch französischer Kavallerie durch Werfen von Porree-Stangen verhindert haben)
  • Meckenheim: Meckem Alaaf! (Ortsname auf Platt)
  • Mönchengladbach: Halt Pohl! („Halt die Stange“. Damit ist die Treue zum Mönchengladbacher Karneval gemeint)
  • Nettersheim: Wau Wau! (Um sich von anderen Karnevalsvereinen zu unterscheiden wurde der örtliche Verein „Löstige Höndche“ genannt. Seitdem begrüßen sich Nettersheimer Jecken mit: „Neddeschem Wau—Wau“)
  • Niederzissen (bei Bad Neuenahr): Zesse Knatsch Jeck! (1951 wurde der Schlachtruf ins Leben gerufen, wobei „Zesse“ für den Ort Niederzissen steht und „Knatsch Jeck“ völlig verrückter Jeck bedeutet)
  • Prüm: Juch-Hei!Juch-Hei!
  • Rheydt, die erste: All Rheydt! („Alle Rheydter“ (auch Wortspiel mit „all right“)
  • Rheydt, die zwote: Puff Puff Puffer! (Die KG Blau-Weiss-Eisenbahner pflegt schon seit 1976 diesen einzigartigen Ruf. Er entstand, weil viele Mitgliede am Rangierbahnhof Rheydt arbeiteten)

Karneval 2024

Das sind die besten Hits der Session

1/15
  • Rommerskirchen: Alau! (Kompromiss aus Alaaf und Helau)
  • Solingen: Solig“ lot jonn! („Solingen, lass gehen“)
  • Stommeln: Stommeler Bure! Mühl' op! (Stommelner Bauern! Mühle auf!)
  • Süchteln: Soetelsche Muhresoat! (Mitte des 19Jh. gab es in der Region große Probleme in der Tierernährung. Deshalb züchtetet man eine ganz spezielle Möhre. Seitdem sprach jeder vom „Süchtelner Möhrensalat“)
  • Tönisvorst: Klappertüt! (andere Bezeichnung für „Panhas“ = spezielle Kochwurst)
  • Wissen: O-jö-jo! (Ausruf bei der Wissener Karnevalsgesellschaft 1856)
  • Wuppertal: Wupp-di-ka! (steht als Abkürzung für Wuppertal, die Karnevalsgesellschaft)

Schlachtrufe bundesweit

Berlin: Hei-Jo!

Bremen: Bremen Ahoi!

Hagen: Hagau!

Leipzig: Leila Helau!

Mannheim: Sandhase Hopp!

München: Narri Narro!

Nürnberg: Tri Tra Trichter!

Saarbrücken: Allez hopp!

Stuttgart:  Tsche-hoi!