Paukenschlag im Streit um die geplante Flüchtlingsunterkunft in Köln-Riehl! Das Land will dort Hunderte Menschen unterbringen, doch die städtische Bauaufsicht zieht die Notbremse.
Irre Kölner PosseLand stellt Bauantrag bei Stadt: abgelehnt!

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In der ehemaligen Oberfinanzdirektion in Riehl soll eine Flüchtlingsunterkunft entstehen.
Aktualisiert05.09.2025, 12:18
So geht es ja nun nicht – auch nicht unter Behörden! Ein Bauantrag des Landes NRW wurde von der Stadt Köln eiskalt abgeschmettert! Der Grund: Im Antrag wurden zwei Verstöße und zwölf weitere Mängel gefunden!
Heißt: Die Pläne des Landes für eine Flüchtlingsunterkunft mit rund 500 Plätzen in der früheren Oberfinanzdirektion (OFD) im Kölner Agnesviertel sind als „nicht genehmigungsfähig“ eingestuft worden.
Das geht aus einem Schreiben an die Bezirksregierung hervor, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Jetzt hat die Bezirksregierung bis zum 20. September Zeit, die Mängel noch zu beheben.
Auf Nachfrage bestätigten am Donnerstag (5. September 2025) beide Seiten, dass Nachbesserungen gefordert wurden.
Man habe eine Fristverlängerung beantragt und sei zuversichtlich, die Probleme im Oktober aus der Welt zu schaffen, so ein Sprecher der Bezirksregierung. Und weiter: „Das Land NRW hält an der Errichtung der weiterhin benötigten EAE-Plätze in der landeseigenen ehemaligen OFD fest.“
Doch worum geht es bei dem Plan genau? In dem riesigen, leerstehenden Gebäude im Agnesviertel, nur 600 Meter vom Ebertplatz entfernt, will das Land ankommende geflüchtete Menschen unterbringen. Sie sollen dort im Schnitt für sechs Wochen bleiben, registriert werden und erste Deutschkurse erhalten, bevor sie weitervermittelt werden. Der Betrieb soll 2026 starten und für zehn Jahre laufen.
Der Zeitplan gerät nun gehörig ins Wanken. Eigentlich sollte der große Umbau schon im August beginnen, doch vor Ort tat sich nichts. Die Unterlagen wurden bereits am 18. Februar eingereicht – ein halbes Jahr später kam jetzt die Rote Karte von der Stadt.
Besonders heikel: Bei den beiden Hauptverstößen geht es um den Brandschutz! So besteht die Feuerwehr auf einer zusätzlichen Treppe als zweiten Rettungsweg. Die Liste der weiteren zwölf Mängel ist lang und reicht von fehlenden Infos zur Lebensmittellagerung bis zu fehlerhaften Berechnungen. Auf dieser Basis sei eine weitere Prüfung unmöglich, so die Bauaufsicht.
Das Thema ist längst zum Politikum geworden, mitten im Kommunalwahlkampf. CDU-Ratsmitglied Florian Weber machte die Hiobsbotschaft für das Land am Mittwochabend öffentlich. Die CDU und ihr OB-Kandidat Markus Greitemann lehnen die Unterkunft ab – pikant, da die Bauaufsicht eigentlich in Greitemanns Zuständigkeit fällt. Er befindet sich aber im Wahlkampf-Urlaub.
Dabei hatte die Stadtspitze unter Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) den Plänen für 500 Plätze ursprünglich zugestimmt. Ein erster Vorstoß des Landes für 1000 Plätze war zuvor vom Verwaltungsvorstand, dem auch die Dezernentinnen und Dezernenten angehören, abgelehnt worden. Man einigte sich auf die „Obergrenze von 500 Plätzen“. (red)