Köln ist vorne dabeiImmer mehr Lebensmittel vor dem Müll gerettet – App macht’s möglich

Eine Kundin bekommt eine „Too Good To Go“-Tüte überreicht.

Eine Kundin bekommt eine „To Good To Go“-Tüte überreicht.

Über die App „Too Good To Go“ können übriggebliebene Lebensmittel vor dem Müll gerettet werden. Die Kölnerinnen und Kölner sind da ganz vorne mit dabei.

von Carolina Bosch ()

Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel landeten in Deutschland im Jahr 2020 im Abfall. Das berichtete das Statistische Bundesamt im Juni dieses Jahres.

Aber immer mehr Kölnerinnen und Kölner werden zu Lebensmittel-Rettern. Mithilfe einer App bewahrten sie seit 2016 insgesamt 488.000 Portionen Essen vor dem Müll. Damit liegt Köln im deutschen Ranking nach Berlin, Hamburg und München auf Platz vier.

App „Too Good To Go“ rettet Lebensmittel vor dem Müll

Rund 0,8 Millionen Tonnen der weggeworfenen Lebensmittel stammten im Jahr 2020 aus dem Handel. Um dem entgegenzuwirken, bietet die App „Too Good To Go“ eine Plattform, auf der Geschäfte und Gastronomiebetriebe übriggebliebene Portionen zu einem günstigen Preis verkaufen, die sie sonst wegschmeißen müssten.

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Das kostet die Verbraucherinnen und Verbraucher lediglich ein Drittel des normalen Preises. So gibt es bei Bäckereien zum Beispiel eine volle Überraschungstüte unterschiedlichster Backwahren oder ein Frühstück von Kölner Top-Hotels für lediglich etwa drei bis fünf Euro.

Immer mehr Kölnerinnen und Kölner nutzen die App

In Köln arbeitet die App mit rund 300 Partnern zusammen, darunter 75 Supermärkte und 60 Bäckereien. Alleine im vergangenen Jahr hat sich die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen fast verdoppelt, berichtet Johanna Paschek, Sprecherin von „Too Good To Go“.

Das betrifft auch die Anzahl der geretteten Portionen. Im Juni 2021 waren es in Köln noch 11.700, in diesem Jahr bereits 20.900. Der Anstieg sei auf unterschiedliche Faktoren zurückzuführen, erklärt Paschek. Sowohl Corona und die steigende Inflation als auch die Jahreszeit kann ausschlaggebend sein.

Zusätzlich zum günstigen Preis bewirken Verbraucherinnen und Verbraucher außerdem noch etwas Gutes. Denn weggeworfene Lebensmittel haben einen negativen Effekt auf das Klima.

„Wer pro Woche eine Tüte im Wert von neun Euro für drei Euro kauft, spart im Jahr um die 300 Euro“, erklärt Paschek. „Außerdem bewahrt er oder sie die Umwelt vor etwa 130 Kilogramm Treibhausgasemissionen pro Jahr. Mit diesem Ausstoß könnte man knapp 3.700 Kilometer mit dem ICE fahren“.