Nach den technischen Problemen bei der „Fritz Middelanis“ will die HGK zunächst ein Gutachten abwarten.
Langer Ausfall?HGK zieht drastische Konsequenz nach Zwischenfall mit „Fritz Middelanis“ in Köln

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Die „Fritz Middelanis“, hier im Herbst 2023, steckte am Dienstagnachmittag (5. Dezember) wegen technischer Probleme im Rhein fest. Jetzt zieht die HGK Konsequenzen und will den Fall aufarbeiten.
Die technischen Probleme von Kölns Kult-Fähre „Fritz Middelanis“, die am Dienstagnachmittag (5. Dezember 2023) manövrierunfähig auf dem Rhein trieb, haben jetzt Folgen!
Wie die Betreibergesellschaft Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) am Mittwoch (6. Dezember) bekanntgab, wird der Betrieb der Rheinfähre bis auf Weiteres eingestellt. Der Fall soll zunächst intensiv aufgearbeitet werden.
„Fritz Middelanis“: Wie lange fällt die Kölner Kult-Fähre jetzt aus?
Etwa gegen 15 Uhr hatte der Fährführer der „Fritz Middelanis“ etwa 200 Meter vom Hitdorfer Hafen entfernt den Ausfall der Steuerung an Bord gemeldet, das Schiff konnte nicht mehr kontrolliert werden. Der Fährführer warf die beiden Anker, später musste die Fähre von einem anderen Schiff in den Niehler Hafen gezogen werden. EXPRESS.de hatte über die Vorfälle berichtet.
Die vier Passagiere, die sich zu dem Zeitpunkt an Bord befanden, wurden von einem Boot der Currenta ans Ufer zurückgebracht. Sie hatten für etwa zwei Stunden bei kalten Temperaturen auf dem Rhein ausharren müssen. Die beiden Autos an Bord wurden per Kran an Land geholt.
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„Wir sind sehr froh, dass bei dem Zwischenfall niemand zu Schaden gekommen ist. Durch das besonnene Handeln der Crew bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Passagiere. Es tut uns sehr leid, dass unsere Fahrgäste diese Situation miterleben mussten“, erklärt Norbert Di Raimondo, Geschäftsführer der „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“.
Fritz Middelanis außer Betrieb: „Sicherheit hat absoluten Vorrang“
Deswegen sei nun auch die Entscheidung getroffen worden, die Fähre außer Betrieb zu stellen. Offen ist noch, wie lange das nötig sein wird.
„Wir rechnen mit einem längeren Ausfall. Wir werden zunächst einen externen Gutachter verpflichten. Dieser soll die Ursache des Störfalls ermitteln und überprüfen, welche Maßnahmen notwendig sind, dass die Fähre wieder verkehrssicher betrieben werden kann“, so Di Raimondo, „die Sicherheit von Passagieren und Personal hat dabei absoluten Vorrang!“
Hinweise auf technische Probleme habe es laut HGK bei den unabhängigen Prüfungen der vergangenen Jahre keine gegeben.
Um den Erhalt der Fähre als ein wichtiges Mittel zur Rheinquerung, insbesondere vor dem Hintergrund des Brückenneubaus A1, sicherzustellen, investieren die Gesellschafter Stadt Leverkusen und HGK AG jährlich gemeinsam ca. 300.000 Euro in den Betrieb der Rheinfähre Köln-Langel / Hitdorf GmbH.
Mehr als 200.000 Menschen nutzen die „Fritz Middelanis“ jedes Jahr
Die „Fritz Middelanis“ gilt in Köln als Kultobjekt. Die Fähre ist 42 Meter lang, elf Meter breit und verfügt über etwa 320 PS.
Pro Jahr nutzen mehr als 200.000 Menschen die Überfahrt zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf – eine Verbindung mit Tradition: Zeugnisse für den Fährbetrieb zwischen Hitdorf und Langel gibt es bereits seit dem 15. Jahrhundert. Namensgeber Fritz Middelanis war Fabrikat einer Zündholzfabrik in Hitdorf, zu Beginn des 20. Jahrhunderts.