Gift-Stoffe verabreicht?Heftige Funde bei Razzia gegen Kölner Heilpraktikerin (36)

Die Schriftzug Polizei leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Bei Durchsuchungen wurden Objekte in Köln und Brühl kontrolliert.

Bei einer Razzia gegen eine vermeintliche Heilpraktikerin aus Köln hat das Hauptzollamt Essen diverse Beweismittel sichergestellt.

Dieser Fall sorgt für Fassungslosigkeit! Wie am Montag (8. Mai 2023) bekannt wurde, hat es am vergangenen Mittwoch (3. Mai) eine Zoll-Razzia gegen eine Heilpraktikerin aus Köln gegeben. Gegen die 36-Jährige wird schon seit einiger Zeit ermittelt, unter anderem, weil sie unzulässige Stoffe benutzt haben soll.

Die Bilanz: Bei der Razzia durchsuchten Kräfte des Zollfahndungsamtes Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln zwei Objekte in Brühl und Köln und stellten dort 600 Ampullen und Fertigspritzen nicht zugelassener Arzneimittel „Botox“, Lidocain, Cortison sowie Hyaluron und rund 43.000 Euro Bargeld sicher.

Razzia in Köln und Brühl: Heilpraktikerin im Fokus der Ermittlungen

Seit Sommer 2022 wird gegen die 36-Jährige wegen der Verdachtes des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und das Heilpraktikergesetz ermittelt – jetzt der Zugriff.

Aufgefallen war die Frau, die sich im Netz als zugelassene Heilpraktikerin darstellt, durch eine an sie adressierte Paketsendung aus Südkorea im Jahr 2022. Darin enthalten: 30 Ampullen Botulinumtoxin und 50 Ampullen Hyaluron, in Deutschland nicht zugelassen.

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Im Januar 2023 ein ähnlicher Fall: Das Hauptzollamt Köln stellte eine weitere Sendung nicht zugelassener Arzneimittel an die Beschuldigte mit 50 Ampullen Botulinumtoxin und zwei Fertigspritzen Hyaluron sicher.

Die weiteren Ermittlungen ergaben: Die Frau hat keine Zulassung als Heilpraktikerin. Eine gefälschte Urkunde in diese Richtung wurde bei der Razzia ebenfalls sichergestellt.

Hauptzollamt mit Funden bei Durchsuchungen in Köln und Brühl

„Allein aus den im Juli 2022 und Januar 2023 sichergestellten Paketen hätte sich ein Umsatz von geschätzt etwa 221.000 Euro erwirtschaften lassen“, sagt Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen.

Und weiter: „Bei Botulinumtoxin handelt es sich um einen hochgiftigen Stoff. Die Medikamente müssen daher in Deutschland zugelassen sein und sind verschreibungspflichtig. Eine Behandlung durch Laien und oder mit nicht in Deutschland zugelassenen Medikamenten ist verboten und birgt erhebliche gesundheitliche Risiken.“

Ob die Stoffe komplett oder zum Teil an Patientinnen und Patienten verabreicht wurden, ist aktuell noch nicht bekannt. Die Ermittlungen durch das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln dauern an. (tw)