HA Schults „Goldenes Flügelauto“ soll im Frühjahr vom Zeughaus auf das Kölner Maritim Hotel umziehen und zur neuen Attraktion werden.
Nach langem HickhackFlügelauto bald an Kölner Brücke?

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Das Flügelauto des Aktionskünstlers HA Schult hängt an einem Kran und wird wieder auf den Turm des Kölnischen Stadtmuseums in Köln gesetzt (Foto von 2013). Bald soll ein neuer Platz gefunden werden.
Nimmt das Hickhack um HA Schults „Goldenes Flügelauto“ doch noch ein Happy Ending – oder besser: Happy Landing? Jetzt gibt es eine brandneue Entwicklung.
Der 36 Jahre Fiesta, Symbol der goldenen Zeiten der Autostadt Köln, soll im Frühjahr picobello generalüberholt und mit viel Tamtam auf dem Turm des Maritim parken – und so dank der prominenten und zugänglichen Lage für jedermann zu einer neuen Touri- und Selfie-Attraktion werden! Der 86-jährige Aktionskünstler sprüht schon vor Vorfreude.
Bekanntermaßen steht das Flügelauto seit 1991 auf dem Dach des bröckelnden Treppenturms des städtischen Zeughauses.
Kulturdezernent Stefan Charles hatte mitgeteilt, „dass das Flügelauto vom Turm abgenommen werden muss, um langfristig einen Einsturz des Turmes zu vermeiden“. Zudem entschied das Landgericht im Eilverfahren, dass die Stadt Eigentümer des Kunstwerks Goldener Vogel sei.

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Auf diesen Turm am Maritim nahe Deutzer Brücke soll der Wagen stehen.
Für Schult ein Skandal: „Der Stadt gehört der Goldene Vogel in keiner Weise. Die Stadt hat den Turm des Zeughauses herunterkommen lassen. Das Kunstwerk gehört nicht der Behörde, das Kunstwerk gehört schon längst allen Bürgern Kölns.“
Deshalb setzt sich Schult nun gegenüber dem Kulturdezernenten vehement dafür ein, dass seine Skulptur auf den Turm des Maritim Hotels an der Deutzer Brücke gesetzt wird.
Den wichtigsten Unterstützer dafür hat Schult bereits auf seiner Seite: Der Eigner des Maritim, die Art-Invest Real Estate, habe durch seinen CEO Dr. Markus Wiedenmann bereits seine Zustimmung gegeben.
HA Schult zum EXPRESS: „Die neuen Besitzer des Maritim sind von der Idee begeistert. Die haben, im Gegensatz zur Stadt, verstanden, welche Bedeutung das Flügelauto hat. Das ist eine tolle, kreative Mannschaft mit viel Herz.“ Schult ist sicher: „Das Flügelauto wird das Maritim in Köln in aller Welt berühmt werden.“
Optimal sei dabei die perfekte Altstadt-Lage, die zu Kölns neuem Sightseeing-Spot werden könnte. Denn statt des bisher 23 Meter hohen Turms am Zeughaus, das ein Selfie-Foto für Touristen seit jeher äußerst schwierig machte, soll der goldene Fiesta dann von der Brücke aus und durch einen direkten Gang den Turm hoch für jedermann zum Greifen nah sein.

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Künstler HA Schult, hier vor seiner Installation „Glück“ an der DEVK-Zentrale.
„Den Weg hoch zum Flügelauto werden wir mit Infotafeln schmücken, die dessen Geschichte illustrieren“, so Schult. Im Frühjahr soll der Vogel auf dem Maritim landen. „Das Auto kommt bald vom Zeughaus runter, wird im Winter von meinem Team für die nächsten 50 Jahre topfit gemacht und dann im Frühjahr auf einen Turm aufgestellt, der auch standfest ist“, ist sich Schult sicher.
Für ihn erfüllt sich somit auch ein Dreiklang. Wer über die Deutzer Brücke stadteinwärts fährt, sieht künftig sein Flügelauto, wer über die Zoobrücke kommt, seine schillernde Weltkugel. Und dazwischen leuchtet am Konrad-Adenauer-Ufer auch noch seine Skulptur „Hope“.