Köln – Mit ihrem Charme wickelte Liane B. (42) dutzende Männer um den kleinen Finger. Die Reiterin log ihren Geschäftspartnern vor, günstig eingekaufte Pferde zu Dressurrössern auszubilden. Die investierten – und sahen ihr Geld nie wieder. Am Mittwoch stand die falsche Pferdeflüsterin vor Gericht.

Nötig hatte die vierfache Mutter den Großbetrug nicht. Ihr Lebensgefährte ist erfolgreicher Anwalt, sie war Stammgast im Golfclub. Hier soll sie potenzielle Opfer angesprochen haben.

Liane B. werden 46 Fälle des Betrugs vorgeworfen. Ihre Masche: Die Tierpflegerin stellte sich bei ihren „Kunden“ als professionelle Dressurreiterin vor. Durch den Ankauf und Verkauf von Pferden versprach sie den Opfern hohe Gewinnspannen. Einer investierte auf einen Schlag sogar 150.000 Euro.

Satte 1,5 Millionen Euro soll Liane B. erbeutet haben. Geld, das sie in teure Klamotten (sie trug beim Prozess am Mittwoch einen Pullover des Luxus-Designers Philipp Plein), Autos und Reisen umgesetzt hat.

Immerhin gestand sie: „Auf einer Party bin ich mit Kokain in Berührung gekommen.“ Mit der Zeit sei sie immer abhängiger geworden. Pikant: B. soll auch eine Schönheits-OP für 5000 Euro nicht bezahlt haben. Der mehrfach vorbestraften Betrügerin drohen nun mehrere Jahre Haft.